Im kleinen Fischerdorf Fossen, direkt unter dem Polarkreis, an Norwegens Atlantik-Küste, fand ein denkwürdiges Wiedersehen statt: Dort nämlich stieß Dr. Hallström zu der kleinen Truppe, die mit allen Mitteln verhindern wollte, daß die letzten Flöten der Bärenreiter in die falschen Hände gerieten. Zu den 'Verhinderern' gehörten die alte Sarsa, eine Ur-Ur-Ur-Enkelin der Bärenreiter selbst, sowie ihre Tochter Mirja. Dann war da Grohnbland, ein kahlköpfiger Riese, der mehr wie ein mittelalterlicher Zauberer als wie ein diplomierter Physiker aussah - vermutlich war er beides. Und schließlich gehörte natürlich auch Paul E. Pop dazu - der einzige lebende Mensch, der jemals erfolgreich eine der Bärenreiter-Flöten bedient hatte - wobei es sich bei diesen Instrumenten eigentlich nicht um Flöten, sondern um die berüchtigten Posaunen von Jericho handelte, die man mit Fug & recht als 'Waffen' bezeichnen konnte. Aus diesem Grund war auch der amerikanische Geheimdienst so versessen auf diese Geräte. Und um sie aufzuspüren hatte man einen teuflisch-ausgeklügelten Frequenzgenerator entwickelt, dessen Ton- Mixturen irgendwann von den verschollenen 'Flöten der Bärenreiter' reflektiert werden sollte. Genau da lag die größte Gefahr dieser aufwendigen Suche: Der amerikanische Generator konnte - im Verein mit den legendären Posaunen - Töne erzeugen, die in der Lage waren, Löcher in unser Kontinuum zu reißen. Die ganze Struktur unserer gewohnten paar Dimensionen konnte damit zerbröselt werden. Dr. Hallström jedenfalls befürchtete das Schlimmste. Durch seine Erfahrungen mit der globalen Rutschbahn wußte er, daß unsere eigene Welt auf allen möglichen Ebenen von anderen Universen durchkreuzt wurde - und jede unkontrollierte Verbindung, die sich zwischen zwei Welten öffnete, brachte ganz merkwürdige Resultate. All die Wunder und Schrecken, von denen in Märchen, Legenden, Balladen und religiösen Schriften die Rede ist, waren das Resultat solcher Tunnel, die zumeist unbeabsichtigt geöffnet wurden. Drachen, Teufel, Kobolde, Einhörner - all diese Fabelwesen waren schon das eine oder andere mal in unsere Welt gerutscht. Und nicht einmal Hallström konnte vorhersehen, was passieren würde, wenn die frequenz-modulierten Spezialsignale des amerikanischen Tongenerators auf die tieffrequenten Schwingungen der Bärenreiter-Flöten trafen. Aus diesem Grund mußte die kleine Truppe handeln: Mit einem mobilen Labor waren ihnen die Wissenschaftler schon dicht auf den Fersen - und die letzten Flöten waren irgendwo auf der Insel Luröy versteckt - weit draußen im frostigen Nordmeer, über dem sich ein ausgemachter Herbststurm zusammenbraute.