Die felsige kleine Insel Luröy lieferte eine nicht gerade lauschige, exotische Kulisse für das jüngste Abenteuer unseres Helden Paul E. Pop. Ganz im Gegenteil: Es war feucht, kalt, verregnet, neblig, karg, menschenleer und ungemütlich. Das kleine Fischerdorf auf der insel am Polarkreis war längst aufgegeben worden. Jetzt gab da nur noch die Häuser einer kleinen Beobachtungsstation, in denen sich in den Sommermonaten ein paar Vogelkundler einnisteten. Und fast im Zentrum des Einlands, in einem engen, düsteren Tal, erhoben sich die 'Tänzerinnen', ein fast perfekter Kreis aus elf hohen, geheimnisvollen Steinen, die irgendwann in grauer Vorzeit aus dem Boden gewachsen waren. Dort - in einer gut versteckten Felsspalte - hatte die alte Sarsa die letzten fünf 'Flöten der Bärenreiter' untergebracht. Vor mehr als 3000 Jahren hatten diese Instrumente aus dem Süden ihrem Volk noch Glück und Sicherheit gebracht: Es waren - so munkelte man - die letzten 'Posaunen von Jericho', die - richtig bedient - nicht Mauern zum Einsturz brachten, sondern beispielsweise auch Feinde in die Flucht schlagen konnten. Und so führten die alten Bärenreiter eine Zeitlang ein ziemlich zufriedenes Leben, bis erst ihre 'Flöten' und dann ihre Feinde sich gegen sie wandten. Vor einer letzten, großen Schlacht, in der die Bärenreiter untergingen, versteckten sie die Instrumente - aber alle Verstecke waren nicht mehr sicher, seitdem auch die Forscher unseres Jahrhunderts Wind von den gefährlichen geräten bekommen hatten. Mit den modernsten Mitteln der Technik versuchten - in unserer Geschichte - die Amerikaner den Bärenreiter-Flöten auf die Spur zu kommen. Und genau das war immens gefährlich, so befürchtete zumindest der gestandene und bekannte Physiker Dr. Hallström. Nicht nur, daß die 'Flöten der Bärenreiter' eine äußerst wirksame akustische Waffe waren ... zusätzlich war da auch noch der multifrequente Tongenerator des US-Teams: Seine Schwingungen konnten - wenn sie auf die alten Instrumente trafen - mühelos ein Loch in unser gewohntes Gefüge von Raum und Zeit reißen. Und mit diesem Gerät waren die Amerikaner unseren Helden dicht auf den Fersen. Und nun, da die Flöten aus ihrem Versteck geholt worden waren, mußten sie zerstört werden. Das allerdings paßte der alten Sarsa überhaupt nicht: Immerhin waren die fünf Flöten das letzte Zeugnis ihres alten Volkes, und wenigstens sie meinte, daß man die Instrumente vielleicht noch an einem anderen Ort verstecken könnte: so, daß sie selbst mit den modernsten Hilfsmitteln nicht aufgespürt werden konnten. Nun hing es davon ab, auf welche Seite sich die übrigen Teilnehmer der Expedition stellten: Sarahs eigene Tochter Mirja und der geheimnisvolle Grohnbland.