Vor mehr als zehn Jahren war Paul E. Pop dem geheimnisvollen nordischen Volk der 'Bärenreiter' auf die Spur gekommen. Diese vorchristlichen Bewohner Lapplands hatten nicht nur eine verblüffend gut entwickelte Kultur, sondern sie verfügten auch über Musikinstrumente, mit denen sie den Widerstand ihrer Feinde brechen konnten - so zumindest heißt es in verschiedenen Legenden und Märchen. Unser wohlbekannter Abenteurer lieferte jedenfalls den Beweis, daß die Bärenreiter ihre Flöten nicht etwa selbst gebaut hatten, sondern daß es sich dabei um Instrumente handelte, die die alten Griechen unbedingt hatten loswerden wollen. Vor mehr als 3000 Jahren war der Seefahrer Aedopes von Athen losgeschickt worden, um die verhängnisvollen Tröten so weit wie möglich außer Landes zu bringen. In Griechenland hatten diese Geräte nämlich eine Spur der zerstörung hinter sich gelassen: Wer immer auf ihnen spielte, konnte sich darauf verlassen, daß benachbarte Gebäude zu Bruch gingen - und in wenigstens einem Fall hatten die verteufelten Instrumente sogar ein schweres Erdbeben ausgelöst. Für Paul E. Pop war die Sache damals klar: Die 'Flöten der Bärenreiter' und die 'Posaunen von Jericho' waren ein- und dieselben Instrumente. Und das erklärte auch das hartnäckige Interesse einiger Geheimdienste an dieser Affäre. Seit mehr als sechs Jahrzehnten beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Konzept 'akustischer Waffen' - und tatsächlich war den Amerikanern nach dem 2. Weltkrieg eine dieser alten Posaunen in die Hände gefallen. Mit einem brillanten Schachzug war es 'dem Mann aus dem Jenseits' vor über zehn Jahren gelungen, zwei dieser Instrumente zu zerstören. Aber nun gab es ernst zu nehmende Gerüchte, nach denen in einer Höhle in Lappland noch weitere Flöten der Bärenreiter eingelagert waren. Der Wuppertaler Anwalt Dr. Alfons Schöfel, sowie sein langjähriger Freund Herbert Klawitter waren über allerlei Hinweise gestolpert, die ziemlich vielversprechend waren: Um die verschollenen Instrumente aufzuspüren, brauchten sie jedoch Pauls Hilfe. Nur er wußte, wo sich die Höhle befand, in der die Bärenreiter ihr Vermächtnis hinterlassen hatten. Und weil es um einen - nicht unerheblichen - Profit ging, schreckten die beiden Rheinländer vor einer dreisten Erpressung nicht zurück: Aus Angst, die beiden könnten ihn ans Finanzamt verraten, reiste unser Held schließlich nach Skandinavien - zurück in die einsame kleine Hütte, in die er sich vor mehr als zehn Jahren zurückgezogen hatte. Trotz aller Geheimniskrämerei schienen die Aktivitäten in der Tundra nicht unbemerkt geblieben zu sein: Schöfel und Klawitter fühlten sich beobachtet, und hoch oben in der Stratosphäre kreiste ein ominöses Flugzeug über der endlosen Weite.