Die ganze Geschichte begann damit, daß Paul E. Pops. eigene Tante Margarethe zusammen mit ihrer Freundin Gundula zu einem ausgedehnten Kanada-Aufenthalt aufgebrochen war. Nicht weil sie unbedingt nach Kanada wollten, sondern weil der Flug so unglaublich billig war. Aus der geplanten Zweisamkeit der beiden abenteuerlustigen (und mehrfach geschiedenen) Ladies wurde allerdings nicht viel, denn schon nach wenigen Tagen war Gundula verschwunden - 'gekidnappt' wie Tante Margarethe sofort erkannte. Da mochte Inspektor Portage von der 'Police of Nova Scotia' noch so beherzt abwiegeln - für 'den sprechenden Kosmetikkoffer' stand fest, daß nur eine riesige Verschwörung ihre Freundin verschleppt haben konnte. 'Armenier' würden dahinterstecken - immerhin war Gundel in einer armenischen Boutique in halifax zuletzt gesehen worden, und immerhin führte die erste Spur auf eine armenische Farm in der Provinz New Brunswick. Daß sich Gundula schon mehrfach gemeldet hatte, um ihrer Freundin zu erklären, daß sie mit einem jugendlichen Urlaubsliebhaber durchgebrannt war, ließ Tante Margarethe nicht gelten: Gundula sei zu dieser Aussage erpreßt worden. Und es spielte auch keine Rolle, daß sich kein einziger Entführer gemeldet hatte, um seine Forderungen bekanntzugeben. Margarethe wußte einfach, daß mehr hinter dem Verschwinden ihrer Freundin steckte, als eine Urlaubsbekanntschaft. Und weil die Polizei nicht so recht ermitteln wollte, schritt sie selbst zur Tat. Da war ein windiger Detektiv aus New York, der ihr noch einen gefallen schuldig und klug genug war, ihrer Verschwörungs-Theorie nicht zu widersprechen. Und dann alarmierte sie auch noch Paul & Rita, die ihr helfen sollten, ihre verschollene Freundin wiederzufinden. Besonders Paul war nicht gerade begeistert von diesem Auftrag, und seine mangelnde Begeisterung verwandelte sich in blanken Zynismus, als das kleine Trio der ersten Spur folgte, die der übereifrige Privatdetektiv für sie gelegt hatte. Ein windiger Barkeeper hatte Pauls Tante den Floh ins Ohr gesetzt, daß es billiger sei, einen Wagen zu kaufen, als ihn zu mieten. und so schaukelten sie erstmal in einer unglaublichen Rostlaube durch Kanadas Osten, und erreichten ihr erstes Ziel erst nach einer gerade-noch glimpflich ausgegangenen Benzin-Krise. Und anfangs erschien alles so, wie Paul es bereits erwartet hatte: Nichts auf dem Hof der Kervidians konnte den Verdacht einer Entführung erhärten - stattdessen ernteten sie gutmütigen Spott und belustigt grinsende Mundwinkel - bis dann allerdings ein schwarzer Chrysler an dem abgelegenen Hof vorbei bretterte. Margarethe hatte - ganz eindeutig - ihre Freundin Gundula auf dem Rücksitz erkannt.