Vielleicht war's eine Laune der Natur, vielleicht ein Zufall, vielleicht aber auch Teil eines großen Jahr-Millionen-alten Planes: Auf jeden Fall gibt es - am Fuße des Pico de la Neblina, an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien ein kaum erforschtes, kaum zugängliches Tal, aus dem sich Dutzende turmhoher Tafelberge recken: Gleichmäßige, steinerne Säulen, die von der Luft aus betrachtet, ein riesiges, sternförmiges Muster ergeben. Allerdings haben da - in jüngster Zeit - zwei (zu fast allem entschlossene) Schurken ein wenig nachgeholfen. Erst die Sprengung einiger dieser Tepuyes hatte das Muster zu einer perfekten geometrischen Struktur gemacht. Und perfekt mußte sie sein, um Professor Flostres ungewöhnliche Theorie in die Praxis umzusetzen. Ebenmäßige Strukturen - so hatte der berühmte Raum-Zeit-Experte fabuliert - könnten unter Umständen ein Loch in unsere gewohnten Dimensionen reißen: Ein Tor, das schnurstracks in eine andere, parallele Welt führt. Und so ein Tor wollten Barmat Nakúf und sein Chef-Wissenschaftler Cyrus Vanderhaag erzeugen. Ersterer um seine persönlichen Machtgelüste zu befriedigen; der andere, weil er seinen Bruder (und das war eben genau unser Prof. Flostre) gründlich ausstechen wollte. Und so hatten sich die beiden - mitsamt ihrer schwer bewaffneten Leibgarde - im Zentrum dieser Tafelberge verschanzt und hatten - in aller Heimlichkeit - ihre spektakulären Experimente gestartet. Sie hatten bereits einen Fuß in der Tür, denn ab und zu konnte man bereits einen Blick in die andere Welt werfen, wo sich im Nebeltal eine fremdartige Stadt erhob - eine gewaltiger Ameisenbau, der sich ganz eindeutig von jeder irdischen Architektur unterschied.
Mehr als diesen optischen Kontakt konnten Nakúf und Vanderhaag allerdings nicht herstellen, und so benötigten sie - für den letzten Schritt - Flostres Mithilfe. Freiwillig hätte der Professor jedoch nie bei einem dermaßen wahnsinnigen Unternehmen mitgemacht - und da traf es sich gut, daß die beiden Kerle zwei Geiseln in der Hand hatte: Paul E. Pop und Emerald Lion wurden in der ausgehöhlten Spitze des Zentralen Tafelbergs gefangengehalten und mußten hilflos mitansehen, wie die pan-dimensionalen Versuche immer weiter vorangetrieben wurden. Die steinerne Festung war praktisch uneinnehmbar; dennoch bemühten sich Flostre, Rita Stefanidis sowie zwei venezoelanische Windhunde, ihre Freunde zu befreien. Im Schutz einer dichten Wolkendecke hatten sie sich dem Tepui mit ihrem Hubschrauber gerettet, mußten allerdings beidrehen, als Nakúfs Prinzengarde auf sie schoß. Es sah nicht gerade gut aus - für Emerald Lion und Paul E. Pop: Der wahnsinnige Nakúf hatte - eigens für sie - seine Folterbank aufgebaut...