Immerhin einen Verdienst kann sich der terranische
Wissenschaftler Cyrus Vanderhaag schon mal ans Revers heften: Es
war ihm tatsächlich gelungen, einen komplette venezoelanischen Tafelberg
- einen sog. Tepui - ins Jenseits zu befördern - also buchstäblich
raus aus dem gewohnten Gefüge von Raum und Zeit - in ein endlos-graues
Gar nichts. Und nicht nur der Tafelberg dümpelte da in einem trostlosen
Nirwana, sondern auch seine Insassen - zu denen auch Emerald Lion
und sein Freund Paul E. Pop gehörten. Beabsichtigt war dieses
Ausflug ins Nirgendwo allerdings nicht: Eigentlich war es Cyrus Vanderhaag
und seinem Auftraggeber Prinz Barmat Nakúf darum gegangen,
eine stabile Tür zwischen unserer Welt und einem parallelen Universum
zu schaffen. Basierend auf einer unbestätigten These des grandiosen
Professor Flostre nutzten sie bei ihrem gigantischen Feldversuch
die natürliche Formation der Tafelberge im südamerikanischen
Nebeltal - zwischen Orinoco und Amazonas. Und eine Zeitlang sah es fast
so aus, als würde ihnen dieses gefährliche Experiment glücken.
Paul und Emerald, die von Nakúf in der Steuerungszentrale in der
Spitze eines Tafelbergs festgehalten wurden, mussten verblüfft mit
ansehen, wie die gewohnte, irdische Landschaft sich in das fremdartige,
bedrohliche Szenario einer anderen Welt verwandelte.
Dort gab es zwar immer noch das pfannenförmige Nebeltal, aber
es bestand aus einer einzigen, großen Stadt, bevölkert von hunderttausenden,
ziemlich aggressiver Wesen, die augenscheinlich bereit waren, den turmartigen
Tafelberg anzugreifen, von dem die merkwürdigen Veränderungen
ausgingen. In letzter Minute konnte die Tür zwischen den Welten zwar
versiegelt werden - allerdings kehrte der Tafelberg nicht mehr in unsere
gewohnte Welt zurück, sondern schwebte in diesem formlosen Zwischenraum,
der sozusagen die Füllmasse zwischen allen parallelen Universen bildet
- wobei Masse auch das falsche Wort ist. Ein Teil des turmartigen Berges
war bei dem Angriff der fremden Wesen zerstört worden; etliche Mitglieder
von Nakúfs martialischer Prinzengarde waren ganz einfach verschwunden.
Doch zu den wenigen Übergebliebenen zählten zwei Indios, die
nun ihre ganz eigene Theorie zu den verwirrenden Vorgängen hatten.
Alles, was passierte, wäre Teil einer uralten indianischen Prophezeiung,
so behaupteten sie, in deren Mittelpunkt die Legende vom dunklen Schwestermond
stand. Und als wäre das nicht schon bedrohlich genug, entdeckten Paul
und die beiden Indios bei ihrer ersten Inspektion des Tafelbergs, dass
sie einen blinden Passagier an Bord hatten: Eines der düsteren, aggressiven
Wesen von der anderen Seite, das sie - schwer verletzt - mit einer Waffe
bedrohte.