Im entferntesten südlichsten Winkel Venezuelas liegt die Sierra de la Neblina, offiziell ein Nationalpark, aber niemand schien das sonderlich erst zu nehmen. Wenn sich überhaupt jemand in diese merkwürdige Gegend verirrte, dann waren das Goldsucher, Wilderer oder Chicleros - und von denen stammten dann auch die seltsamen Gerüchte die den Polizeichef der Region so brennend interessierten. Es hatte - so hieß es - gewaltige Explosionen gegeben, im Land der Nebelberge. Einige der seltsamen Tafelberge - Tepuyes genannt - hätten dabei erheblichen Schaden genommen. Für Polizeipräfekt Don Romulo stand damit fest, daß irgendwer hinter Bodenschätzen her war, und die Größe der Detonationen deutete darauf hin, daß es sich nicht um Amateure handeln konnte. Weil der oberste Polizist nun mal wissen wollte, was sich da abspielte und weil er an jedem lukrativen Geschäft in seiner Provinz beteiligt sein wollte, mußte er diesen Gerüchten auf den Grund gehen. Natürlich nicht selber: Anreise und Aufenthalt in den Nebelbergen waren ihm viel zu mühevoll. Das sollte sein ältester Sohn Franco - obendrein bester Helikopterpilot seiner Polizei - für ihn erledigen. Und weil Don Romulo nun mal ein sparsamer Staatsdiener war, ließ er sich diese Expedition von vier Ausländern bezahlen, die auch zu den Nebelbergen wollten: Er vermietete ihnen einfach das einzige Fluggerät, das die beachtliche Strecke überwinden konnte - einen Polizeihubschrauber natürlich. Damit hatte er diese angeblichen Wissenschaftler unter Kontrolle, konnte herausbekommen, was sich bei den Tepuyes wirklich abspielte und konnte obendrein noch seine Kasse füllen. Die vier, die er da so genüßlich über den Tisch ziehen konnte, waren natürlich unsere Helden Paul E. Pop., Rita Stefanidis, Emerald Lion und Professor Flostre - und sie hatten es verteufelt eilig in das entlegene Gebiet zu gelangen. Sie vermuteten, daß es bei diesen Explosionen nicht um Bodenschätze, sondern um eine viel größere Sache ging. Inspiriert von Flostres eigener Theorie hatte sich ein größenwahnsinniger Adliger aus einer Welt namens Terranis auf unseren Planeten geschummelt, um die natürliche Struktur dieser Tafelberge für ein gewaltiges Experiment zu nutzen. Dieser Barmat Nakúf wollte tatsächlich ein riesiges Loch in die Mauer brennen, die unsere von allen bekannten Parallelwelten trennt. Normalerweise läßt sich diese Barriere nur über ein eigenwilliges, mehrdimensionales Labyrinth durchqueren, das uns unter dem Namen 'Globale Rutschbahn' bekannt ist. Aber der machthungrige Nakúf und sein Chefwissenschaftler wollten unbedingt ein eigenes Tor öffnen - und das wollte Flostre um jeden Preis verhindern.