Niemand weiß so ganz genau, wie es entstanden ist ... das Königreich der tausend Inseln, die langgestreckte Kette der Malediven, eine endlose Reihe von flachen Eilanden, Sandbänken und Riffen, mitten im indischen Ozean, wo sie eigentlich gar keine Chance hätten, auch nur eine stinknormale Flut zu überstehen. Aber sie tun's; sie sind sogar bewohnt - schon seit tausenden von Jahren. Und auf eine dieser Inseln soll sich - vor rund 500 Jahren - Alekeschwara, der letzte König des legendären Tschola-Reiches gerettet haben, nachdem er seinen Häschern gerade noch entkommen war. Nach einigen Jahren konnte er unerkannt in seine südindische Heimat zurückkehren und dort wurde er - wenn die Legende stimmt - zum Urahnen einer äußerst noblen Familie. Wenn man es nachweisen könnte, von diesem Alekeschwara abzustammen, dann würde man - fast zwangsläufig - zu einer Art 'Nationalheiligtum' werden, zu einem angesehen Menschen, der jenseits aller Kritik stünde. Und genau darum ging es Mahesh Jantar, einem indisch- stämmigen Großindustriellen auf Trinidad, der in den letzten Jahren in die Schußlinie internationaler Konzerne geraten war. Seine Entmachtung war bereits eingeleitet, und sie war nur zu verhindern, wenn es Paul und Rita gelingen würde, nachzuweisen, daß die Alekeschwara-Legende der Wahrheit entsprach.
Genau das wiederum versuchten Jantars Gegner mit allen Mitteln zu verhindern - und so entwickelte sich aus der historischen Expedition unserer Helden sehr bald eine mörderische Jagd. Nur mit sehr viel Glück und noch mehr Verstand - und vor allem durch die tatkräftige Unterstützung des jungen Dev - gelang es ihnen, ihren Verfolgern immer wieder zu entkommen - zuletzt in Cochin, einer südindischen Hafenstadt, in der man eine heimtückische Falle vorbereitet hatte. Nur ein Sprung über die Kaimauer konnte sie retten - und der führte glücklicherweise nicht ins Wasser, sondern auf eine zufällig vorbeischippernde Barkasse - und von dort aus auf die Paloma 17, eine angerostete Segelyacht, die gerade - zu einem kurzen Törn - auslaufen wollte. Das allerdings war kein Zufall mehr, denn der frischgebackene Eigner war kein anderer, als der Lübecker Werftarbeiter Armin Schuricke, und das allgegenwärtige Schicksal scheint es für ziemlich lustig zu halten, die Wege von Paul E. Pop und Schuricke immer wieder zusammenzuführen. In Trivandrum wollten die Segler ihre Schiffsausrüstung komplettieren, denn die Paloma 17 war eigentlich alles andere als seetüchtig. Aber immerhin überstand sie den Sturm, der sich zusammengebraut hatte - und nun dümpelte die Yacht ein wenig hilflos im Ozean und die Crew hatte allenfalls eine vage Hoffnung, bei diesem Kurs irgendwann über die Malediven zu stolpern.