Als die Portugiesen das Reich der Tausend Inseln erobert hatte, so erzählt man sich auf den Malediven, herrschte der Terror auf den Atollen. Der grausame Kapitän Adiri Adiri war zum Sultan ernannt worden. Innerhalb kürzester Zeit hatte er seine Vasallen auf allen Inseln installiert, und mit ihnen trieb er seine Zwangs- Christianisierung voran. Die Regel war einfach: Entweder man ließ sich taufen oder man wurde exekutiert. Viele der frommen Moslems allerdings flohen - ein Reich von tausend oder zweitausend kleiner Inseln lässt sich einfach nicht komplett kontrollieren. Dennoch stand es schlecht für die Rebellen, bis zwei von ihnen eines Tages ein geheimnisvolles Schiff entdeckten, das sich vor ihren Augen in Luft auflöste. Als die beiden Verschwörer am nächsten Morgen ihr Dhoni genau an den Ort steuerten, wo die silberne Barke verschwunden war, fanden sie eine Insel, die in keiner Karte verzeichnet war. Sie war vor allen Blicken verborgen, und dort lebte Aschweru, der ¨Mondprinz¨ aus einem fremden Land. Und der gewährte den Rebellen Asyl in seinem unsichtbaren Reich. Er lehrte sie alles, was er über die Europäer, ihre Schiffe und ihre Technik wusste. Durch dieses Wissen gelang es den Maledivern, die Schreckens- Herrschaft der Portugiesen nach acht Jahren zu beenden. Aschweru - so darf man getrost annehmen - war kein anderer, als Alekeschwara, der letzte der südindischen Tschola-Könige, der ebenfalls mit den Portugiesen im Clinch lag und nach China verschleppt werden sollte. Es sprach einiges dafür, daß sich diese ¨verschwundene Insel des Mondprinzen¨ in der Nähe von Nadalla, im Süden des abgelegenen Gaafu-Atolls. Dort hatten auch unsere Helden Paul E. Pop und Rita Stefanidis mit ihrer Suche begonnen: Sie sollten herausfinden, ob sich der letzte Tschola-König tatsächlich hatte retten können. Wenn sie den Beweis für diese Legende erbringen konnten, dann wäre die Karriere des indischstämmigen Unternehmers Mahesh Jantar auf Trinidad gerettet. Genau das wollten Jantars Feinde verhindern: Auch sie waren der Spur auf die Malediven gefolgt - und nur durch Glück und Zufall gelang es unseren beiden Abenteurern ihren Verfolgern immer wieder zu entkommen. Schlecht stand es allerdings um die Paloma 17, mit der sie bis fast an den Äquator gesegelt waren. Hilflos mußten Paul und Rita am Strand der Insel Nadalla zusehen, wie ihre Freunde Armin und Lydia Schuricke, Dev und Chandai von einem überlegenen grauen Schnellboot zu einem ungleichen Rennen gezwungen worden waren. Aber dann - kurz bevor die betagte Yacht eingeholt worden war - wiederholte sich die Geschichte: Die Paloma 17 verschwand einfach über dem Meer.