Vor rund fünfhundert Jahren, stolperte Alekeschwara -
der letzte der südindischen Tschola-Könige - in eine
durchtriebene Falle. Sein Reich war geschwächt - im Grunde genommen
gehörten ihm nur noch große Teile der Insel Ceylon, mit
ihrer prachtvollen Hauptstadt Colombo. Und auf dieses Land hatten
die Portugiesen ein Auge geworfen, die gerade dabei waren, sich im
gesamten Mittleren Osten Handelsstützpunkte zu sichern. Alekeschwara
hatte sich geweigert, mit ihnen auch nur Verhandlungen zu führen,
aber er hatte für diese Halsstarrigkeit bluten müssen, denn die
Portugiesen antworteten mit einer Handelsblockade. Eine chinesische
Delegation, die einen Stützpunkt auf Ceylon errichten wollte, schien
der rettende Strohhalm. Mit den Chinesen würden sich die Portugiesen
nicht anlegen, und Alekeschwara wusste, daß die Blockade gebrochen
wäre, wenn das Handelsvertrag mit Peking abgeschlossen werden konnte.
Was Alekeschwara allerdings nicht wusste: Die Chinesen hatten sich
längst mit den Portugiesen verständigt: Sie zogen am gleichen
Strang. Und nach einem festlichen Bankett auf der kaiserlichen Dschunke
wurde der König unbemerkt gefangen genommen. Die offizielle
Geschichtsschreibung sagt, daß Alekeschwara nach Peking verschleppt
wurde und dort einen einsamen Tod starb. Einer alten Legende zufolge wurde
der König jedoch von seinen Getreuen gerettet, und noch bevor das
chinesische Schiff auslaufen konnte, durch einen Gefolgsmann ersetzt. Mit
einem Fluch auf den Lippen, verließ der König seine Heimat auf
dem schnellsten Wege. Er und seine Freunde wurden vom kräftigen
Monsun nach Südosten getrieben - genau in die Höhle des
Löwen, denn auch im Reich der Tausend Inseln - auf den
Malediven - hatten sich die Portugiesen gerade eingerichtet. Und es
bestand wenig Hoffnung, sich ausgerechnet dort vor seinen Feinden
verstecken zu können. Aber das Schicksal half dem unglücklichen
König: Sein Schiff glitt durch eine silberne Tür auf dem Ozean,
und dahinter lagen Inseln, die vor allen neugierigen Blicken verborgen
waren.
Bis vor kurzem klang das eher märchenhaft, aber inzwischen
haben sich Paul und Rita davon überzeugen müssen,
daß es diese silberne Tür und die verborgenen Inseln
tatsächlich gibt. Eine wilde Verfolgungsjagd trieb die Paloma
17, die Segelyacht, auf der sie und ihre Freunde unterwegs waren, in
ein merkwürdiges, silbernes Glitzern - und dahinter lagen
tatsächlich weitere - geradezu paradiesische Koralleninseln, die auf
keiner Karte verzeichnet waren und die offenbar tatsächlich nur zu
sehen waren, wenn man diesen merkwürdigen Punkt passiert hatte. Auf
einer dieser Inseln könnte König Alekeschwara einige Jahre
verbracht haben - und genau das sollen unsere beiden Helden beweisen.