Auf den Inseln der Malediven - weit draußen im Indischen Ozean -
haben sich etliche alte Märchen und Legenden bis heute erhalten - und
viele davon gehen durchaus auf historische Begebenheiten zurück. Da
gibt es zum Beispiel die Geschichte vom Mondprinzen, der sich - in den
dunklen Jahren der portugiesischen Herrschaft -, vor seinen Feinden auf
eine Insel retten konnte, die allen feindlichen Blicken verborgen blieb.
Die Mondprinz war vermutlich Alekeschwara, der letzte König
des Tschola-Hauses, der aus seiner ceylonesischen Residenz
flüchten mußte, um eine gewisse Zeit unterzutauchen. Und auch
diese 'unsichtbare' Insel scheint mehr als nur eine Legende zu sein, denn
offensichtlich gibt es - weil im Süden des langgestreckten
Inselreiches - eine mehrdimensionale Anomalie, die sozusagen eine 'Tasche'
in der normalen Welt bildet. Wenn man einen bestimmten Punkt auf dem Meer
in einem bestimmten Winkel durchfährt, landet man in ein paar
zusätzlichen Quadratmeilen, in denen sich die amphibische Welt des
Gaafu-Atolls scheinbar fortsetzt.
Mit mehr 'Glück als
Verstand' waren unsere Helden Paul E. Pop und Rita Stefanidis
über dieses Portal gestolpert, und nun dümpelten sie - mit
ihren Begleiter Dev, Chandai, sowie Lydia und Armin
Schuricke zwischen fünf Inseln, die auf keiner Karte verzeichnet
waren. Nur dieser zufälligen Entdeckung verdankten sie es, daß
sie vorläufig Ruhe hatten, vor ihren Verfolgern, die mit einem gut
bewaffneten Schnellboot zwischen den Malediven herumkreuzten, um zu
verhindern, daß Paul und Rita bewiesen, daß Alekeschwara
tatsächlich vor rund 500 Jahren hatte flüchten können.
Nach anfänglichen Enttäuschungen hatten unsere beiden
Abenteurer auf der dritten Insel, die sie durchsuchten, eine erste Spur
gefunden, die zumindest belegte, daß sie nicht die einzigen waren,
die sich in die Dreidimensionale Tasche verirrt hatten: Irgendwer hatte
auf dieser Großbaum-Insel ein paar kleine Plantagen
hinterlassen, und es schien, als wäre das Zentrum der Insel von einem
Kranz aus undurchdringlichem, dornigen Gestrüpp umgeben. Irgendein
Geheimnis schien sich dort zu verbergen, ein Geheimnis, daß
einigermaßen bedrohlich schien. Zuerst wollte Chandai einen 'drei
Meter hohen' Tigermenschen gesehen haben; dann entdeckte Rita so
etwas wie eine große Raubkatze, als sie und Paul versuchten, sich
einen Weg durch das Dickicht zu bahnen. Und auch da gibt es eine alte
maledivische Legende: Bis heute weigern sich die Bewohner des Gaafu-Atolls
auch nur eine Nacht auf der Insel Gan zu verbringen, weil dort einmal
gefährliche 'Katzenmenschen' ihr Unwesen getrieben haben. Irgendetwas
scheint auch an dieser Geschichte dran zu sein.