Es ist genauso einfach wie arrogant, davon auszugehen, daß der dreidimensionale Raum, in dem wir uns befinden, vollkommen gleichmäßig und gerecht verteilt ist. Große Denker - wie Paul E. Pops alter Freund Prof. Jacques Flostre- haben schon längst darauf hingewiesen, daß es überall im Universum - selbst auf unserer lächerlich kleinen Erde - so etwas wie mehrdimensionale Taschen gibt, sozusagen Hinterzimmer der normalen Welt, in denen sich noch mal ein paar Quadratkilometer öffnen, die auf keiner normalen Landkarte verzeichnet sein können, weil sie beim besten Willen nicht in diese flache Projektion der topographischen Wirklichkeit passen. Und genau in so einer Tasche sind unsere beiden Helden Paul E. Pop und Rita Stefanidis gelandet - zusammen mit Armin & Lydia Schuricke, sowie mit ihren Freunden Dev und Chandai. Im Süden der Malediven - im abgelegenen Gaafu-Atoll - öffnet sich, irgendwo auf dem Meer vor der Insel Nadalla ein kleines Tor zu einer gut-versteckten Nebenwelt, die in erster Linie aus viel Wasser und wenig Land besteht - um genau zu sein: aus fünf winzigen Inseln. Dieser Flaschenhals einer dreidimensionalen Tasche war schon vor Jahrhunderten zu einer Falle für zufällig vorbeisegelnde Fischer geworden, und so sind diese verschollenen Inseln schon seit etlichen Jahrhunderten bewohnt. Allerdings hat dieses kleine Paradies einen ganz entscheidenden Fehler: Bislang war es nämlich noch niemand gelungen, einen Ausweg aus diesem merkwürdigen Mini-Universum zu finden. Der einzige, dem das vielleicht gelungen war, hieß Alekeschwara. Er war der letzte der südindischen Tschola-Könige gewesen, und er hatte den Göttern gedankt, daß er - auf der Flucht vor seinen Feinden - über diese Nebenwelt gestolpert war. Auch dort hatte er sich zum König aufgeschwungen und lauthals verkündet, daß er sein kleines Volk aus dieser unfreiwilligen Abgeschiedenheit führen würde. Und eines Morgens war dieser Mondprinz verschwunden.
Die heutigen Bewohner der verschwundenen Inseln glauben allerdings nicht mehr an Wunder: Alekeschwaras hätte Schiffbruch erlitten und das Wrack würde noch heute zwischen den Korallenriffen der versteckten Welt liegen. Genau das wollten Paul und Rita herausfinden, die nachweisen sollten, daß dieser Alekeschwara tatsächlich - im 16. Jahrhundert - die Malediven besucht hatte. Aber das war wieder mal leichter gesagt, als getan, denn die Besatzung der Paloma 17 war buchstäblich vom Rest der Welt abgeschnitten. An Bord ihrer Yacht waren noch Preßluftflaschen für genau drei Tauchgänge - und schon der erste ging gründlich daneben. Eine kräftige Strömung hatte unsere Helden weit abdriften lassen und wieder einmal trieben sie - ein wenig verzweifelt - auf dem offenen Meer.