Noch bevor es überhaupt richtig losgegangen ist, war die Lage schon unglaublich vertrackt: Im Auftrag einer großen, einflußreichen Familie waren Paul E. Pop und Rita Stefanidis nach Indien geflogen, um dort nach einem Beweis zu suchen, daß Mahesh Jantar - die graue Eminenz der Indischen Community auf Trinidad - der Nachkomme eine tausend Jahre alten indischen Königshauses ist. Jahrzehntelang gehörte Jantar zu den reichsten Männer der karibischen Inselrepublik: Er besaß eine moderne Erdöl-Raffinerie, eine große Flotte, etliche Fabriken und Hotels. Inzwischen allerdings nur noch auf dem Papier, denn als er seine Unternehmen auch auf das internationale Parkett führen wollte, war alles schiefgelaufen. In den USA hatte man ihn gründlich auflaufen lassen - und inzwischen gehörte Jantar praktisch nichts mehr. Seine Macht allerdings war ungebrochen; die amerikanischen Geschäftsleute hatten die Beharrlichkeit des alten Geschäftsmannes und die Traditionen seiner indisch-stämmigen Enklave gründlich unterschätzt: Statt ihn aufs Altenteil zu schicken, warteten die Manager seiner Firmen erstmal ab und sahen zu, wie ihr Chef (eins ums andere mal) sein Vetorecht benutzte, um die Geschicke seiner Firmen weiter zu steuern. Erst auf massiven Druck der internationalen Banken regte sich vorsichtiger Widerstand; Mahesh Jantar sollte endgültig entmachtet werden; sein karibisches Imperium sollte US-amerikanischen Firmen angegliedert werden. Aber das wiederum rief die Engländer auf den Plan, die ihren Einfluß in der ehemaligen Kolonie immer weiter schwinden sahen. Mit viel Fingerspitzengefühl verbreitete der Britische Übersee-Geheimdienst, daß Jantar der Nachkomme der alten, südindischen Tschola-Könige sei - und eine Zeitlang schien diese Rechnung aufzugehen. Allein der Gedanke, daß der alte Herr etwas mit diesem legendären Herrscherhaus zu tun haben könnte, ließ alle Kritik verstummen. Aber dann - in diesem Frühjahr - wurden doch noch Beweise gefordert.
Weil der gerissene Unternehmer es - offiziell - gar nicht nötig hatte, sich zu rechtfertigen, wurden - in aller Heimlichkeit - zwei denkbar unverdächtige Außenstehende angeworben, um sich auf die Suche nach Belegen zu machen: Paul & Rita waren genau die richtigen, zumal Jantar - beziehungsweise sein Bruder Mr. Rubadiri - die beiden erfolgreich unter Druck setzen konnte. Hätten sie sich geweigert, diesen Auftrag anzunehmen, so hätte Jantars einflußreiche Familie lässig dafür gesorgt, daß ihre Arbeitserlaubnis für die Insel Tobago nicht verlängert würde. Und so waren die beiden - nach einem aufschlußreichen Zwischenstopp in London - schließlich in Bombay angekommen.