Mit einiger Mühe hatten sich Paul
E. Pop, Rita Stefanidis und ihr junger Begleiter Dev
bis nach Cochin, einen Hafen in Südindien, durchgeschlagen. Ziel ihrer
ungewöhnlichen Expedition sollten die Malediven sein - eine riesige
Gruppe winziger Inseln, die mitten im indischen Ozean verstreut sind. Irgendwo
dort sollten sie die Beweise finden, daß Alekeschwara, der
letzte König des legendären Tscholareiches nicht nach China verschleppt
worden war - so, wie man es in den Geschichtsbüchern nachlesen kann.
Es ging dabei allerdings um erheblich mehr, als bloße, historische
Forschung, denn womöglich war dieser Alekeschwara der Ahnherr von
Mahesh Jantar, einem einflußreichen Unternehmer auf Trinidad,
der in den letzten Jahren in die Schußlinie amerikanischer Konzerne
geraten war. Jantar sollte abgesägt werden - und das konnte nur noch
dadurch verhindert werden, daß eben Paul und Rita nachwiesen, daß
der alte Patriarch von einem ruhmreichen indischen Adelshaus abstammte.
Alles drehte sich also um sehr viel Geld und noch mehr Macht - und
es ist nicht weiter verwunderlich, daß Jantars Widersacher einiges
daran setzten, den Erfolg unserer Helden zu verhindern. Nur mit sehr viel
Glück und durch den Schutz von Jantars indischer Sippschaft konnten
unsere Abenteurer den Anschlägen ihrer Gegner entgehen. Schon kurz
nach ihrer Ankunft in Bombay hatte es handfeste Drohungen gegeben, die
darin gipfelten, daß man vier bedrohlich zischelnde Giftschlangen
im ihrem Hotelzimmer deponiert hatte. Ohne Nebel, aber bei Nacht, verließen
sie die Stadt in Devs kleinem Dreiradkarren und nach einer zermürbenden
Fahrt entlang der indischen Südküste; nach einem abenteuerlichen
Flug und standesgemäß verkleidet, glaubten sie ihre Feinde endlich
abgeschüttelt zu haben. Aber in Cochin - nach der Übergabe wichtiger
historischer Papiere kam es zur unausweichlichen Konfrontation.
Nur durch den gewagten Sprung über die Kaimauer konnten sich Paul,
Rita und Dev retten - zuerst auf einen müden Frachtkahn - und dann
auf eine angerostete große Segelyacht, die gerade dabei war, den
Hafen zu verlassen. Und nachdem sich das Schicksal so lange zurückgehalten
hatte, schlug es in diesem Augenblick mit seinem recht eigenwilligen Humor
zu. Skipper dieser Yacht war niemand anders als Armin Schuricke,
ein Hafenarbeiter aus Lübeck und der vermutlich größte
Pechvogel aller bekannten Universen. Schon etliche male hatten sich die
Wege von Paul E. Pop und Armin gekreuzt, und fast immer war der unschuldige
und ahnungslose Schuricke dabei das Opfer einer haarsträubenden Verwicklung
gewesen. 'Ach du Schande!' war Pauls erster Kommentar bei dieser unerwarteten
Begegnung.