Normalerweise
sind keine ellenlangen Erklärungen nötig, wenn eine neue Geschichte
von Paul E. Pop aufgeblättert durch, aber dieses mal ist alles
anders, und dieses mal kommt die Geschichte auch gar nicht von Paul, sondern
von Rita Stefanidis, die eingesprungen ist, um uns in einer ganz
merkwürdigen und ziemlich beunruhigenden Sache auf dem Laufenden zu
halten. So wie es aussieht, hat diese ganze Sache auch eine ganze Menge
mit Pauls letztem Abenteuer im indischen Ozean zu tun. Da waren er und
Rita in etwas geraten, daß Professor Flostre
mal als 'Dimensionale Tasche' bezeichnete: Ein paar Quadratkilometer
Extra-Welt, die sich wie eine Falte hinter den gewohnten drei Dimensionen
auftat.
Nachdem unsere Helden glücklich aus
dem Hinterland des Normalraums zurückgekehrt war, mußte sie
feststellen, daß auf den 'verschwundenen Inseln' offenbar auch die
Uhren anders gehen. Obwohl sie meinten, mehr als eine Woche im Jenseits
verbracht zu haben, war im Diesseits nur ein einziger Tag vergangen. Noch
verwirrender war allerdings, daß ihre Freunde, die sie bei diesem
Ausflug auf die andere Seite begleitet hatten, hinterher nichts von diesem
Abstecher wussten. Es war, als hätten diese Tage nie stattgefunden,
als hätten sie beide einen reichlich verrückten Traum gehabt.
Weil sich aber ansonsten nichts verändert hatte, nahmen sie das ganze
wohl achselzuckend als ein weiteres Rätsel
dieser Welt hin, das vielleicht auch eines Tages gelöst werden
würde. Nach seinem letzten Briefen, die er bei einem Zwischenstop
in Dubai abschickte, hörte ich längere Zeit nichts von
Paul. Das war kaum beunruhigend, denn ich bin es inzwischen gewohnt, dass
seine Briefe sehr unregelmäßig eintreffen.
Aber nach drei Wochen ohne ein Lebenszeichen
von Paul, wollte ich dann doch wissen, ob sie wohlbehalten in ihrer Strandkneipe
auf Tobago eingetroffen waren oder ob sie sich Hals über Kopf in einem
neuen Abenteuer verstrickt hatten. Rita nahm den Hörer ab,
und einen Moment lang war ich erleichtert, aber irgendetwas in ihrer Stimme
machte mich stutzig. Paul würde
noch schlafen sagte sie, und er wäre im Moment ein bißchen merkwürdig,
aber sie könne jetzt nicht so richtig reden, und ich sollte doch vielleicht
am nächsten Tag noch mal anrufen. Und dann kam's wie so oft: ich war
unterwegs, vergaß, zur verabredete Zeit anzurufen. Dann hatte ich
nur den Anrufbeantworter des Old Pirate's Inn
an der Strippe; der angemahnte Rückruf blieb aus. Und noch ein paar
Tage - sprach ich tatsächlich mit Paul - allerdings war er schlecht
gelaunt, unglaublich kurz angebunden und brabbelte obendrein wirres Zeug.
Es klang, als ob er sturzbetrunken wäre, und unser ohnehin kurzes
Gespräch endete damit, daß er den Hörer aufkantet. Ein
paar Wochen später traf Ritas erster Brief ein, mit dem eine
offenbar sehr düstere Geschichte um unseren Helden beginnt.