Bis zur letzten Woche mußte die geneigte Hörerschaft ja noch glauben, daß die neueste Paul-E.-Pop-Affäre ziemlich kompliziert wäre, aber inzwischen ist klar geworden, daß sie noch ein gutes Stück komplizierter ist. Vor zehn Jahren wurde Pauls Erzfeind, der hinterhältige Ferdinand Von Königstein Großvater. Und weil dieser durchtriebene Großaktionär im Grunde seines Herzens ein kleiner Spießer ist, tat er alles, um seiner Tochter Caroline einen geeigneten Gatten ans Bein zu binden. Wer der wirkliche Vater ihrer Tochter war, hielt Caroline hartnäckig geheim. Aber der alte Königstein glaubte, ihn schließlich ausgerechnet in Paul E. Pop entdeckt zu haben. Immerhin hatte Paul zur fraglichen Zeit tatsächlich eine Affäre mit der Königstein-Erbin gehabt - und genau das schien der Sippenchef gerade entdeckt zu haben. Das brachte sein Faß zum Überlaufen: Er empfand seine uneheliche Enkelin als einen ungeheuerlichen Makel; als eine Schande für sich selbst und seine Familie. Königstein wollte Rache - und er wollte die Kontrolle über alles, was seine Familie betraf. Wie er es angestellt hatte, ist bislang noch unklar, aber irgendwie gelang es ihm, Paul dazu zu bringen, im Sommer - klammheimlich - nach Europa zu reisen. Eines Tages hatte 'der Mann aus dem Jenseits' das Old Pirate's Inn auf Tobago verlassen, und anfangs gab es nicht den kleinsten Hinweis, was ihn dazu getrieben haben konnte. Nachdem seine Freundin - Rita Stefanidis - ihre Wut und Verzweiflung heruntergeschluckt hatte, begann sie mit ihrer systematischen Suche nachPaul, und eine winzige Unvorsichtigkeit ihrer Widersacher führte sie auf die richtige Spur. Über Frankfurt, Düsseldorf und München gelangte sie schließlich an den bayrischen Chiemsee - allerdings unter der permanenten Bedrohung durch Königstein und dessen Leute. Der alte Herr wollte um jeden Preis verhindern, daß Rita seine Pläne durchkreuzte. Fast war es ihm schon gelungen, sie kurzerhand wieder abzuschieben, aber Rita konnte sich befreien, und bei einem heimlichen Treffen mit Caroline von Königstein erfuhr sie ein wenig mehr, von dem abgekarteten Spiel des Münchener Halunken: Selbst seine eigene Tochter war für ihn nicht mehr, als eine Schachfigur, die er in seinem herrschaftlichen Landhaus wie ein Vogel im goldenen Käfig hielt. Caroline dachte gar nicht daran, Paul zu heiraten - sie wußte nicht einmal von diesen aberwitzigen Plänen ihres Vaters. Aber ihre vorübergehende Empörung verwandelte sich schnell wieder in dumpfe Resignation: Und das brachte Rita nicht viel, denn ihr ging es nur darum, Paul endlich zu befreien: Vermutlich wurde er von Königstein in einem Sanatorium in Wien gefangengehalten und dabei einer gründlichen Gehirnwäsche unterzogen. Und vorläufig stand Rita allein - gegen ein gut organisiertes Gangster-Imperium.