Vielleicht lag's ja daran, dass er dieses mal nicht von Rita Stefanidis begleitet wurde, jedenfalls hat sich Paul E. Pop bei seiner neuesten Exkursion nicht gerade schlau angestellt: Es ging da um eine erbitterte Familienfehde, die schon seit Jahrzehnten in Englands Südwestprovinz Cornwall ausgetragen wird. Auf der einen Seite stehen die O'Tardsleys, eine Sippschaft, die im Laufe der letzten 150 Jahre einigen Reichtum angehäuft hatten, aber inzwischen doch einigermaßen auf dem absteigenden Ast sind. Auf der anderen Seite die Trelarneys, die sich ordentlich ins Zeug gelegt haben, um den Emporkömmlingen immer wieder eins auszuwischen. Ihr erfolgreichster Nachkomme ist der Millionär Jonathan Ottersley, der seit geraumer Zeit auf der Karibik-Insel Tobago zu Hause ist. Der prunkvolle Landsitz in der Nähe von Castara, den Ottersley seinem Stiefvater Cecil O'Tardsley abgeluchst hatte, gehört ihm allerdings nicht wirklich, und eben deshalb wurde unser Held ins Rennen geschickt ... oder vielmehr erpreßt, die letzten Beweise über einen merkwürdigen Tauschvertrag zu beseitigen, der 1925 zwischen den beiden Sippen geschlossen wurde. Für 75 Jahre - genau bis zum Mai 2000 - sollten die O'Tardsleys die karibischen Besitztümer der Trelarneys übernehmen; während die Trelarneys die Zinnminen in Cornwall ausbeuten durften. Die allerdings sind längst erschöpft und das Land wurde obendrein für einen Naturpark verstaatlicht. Kein Wunder also, dass Jonathan Ottersley keine Lust hatte, seinen grandiosen Hauptwohnsitz gegen ein paar verfallene Schächte einzutauschen, und die Chancen standen sogar ziemlich gut für ihn. Einer der beiden Verträge über den befristeten Tauschhandel befand sich in seinem Besitz, und das andere Exemplar war verschollen. Nur noch ein paar Grundbucheintragungen deuteten auf das alte Geschäft hin - und die sollte Paul aus einem kolonialen Archiv entwenden. Aber natürlich dachte unser 'Mann aus dem Jenseits' gar nicht daran, sich zum Handlanger einer solchen Gaunerei machen zu lassen. Statt dessen geriet er immer tiefer ins Mahlwerk der alten Familienfehde, bei der es auch um die Frage ging, welche der beiden Familien eigentlich in den letzten Jahren des 2. Weltkriegs deutsche Spione ins Land geschleust hatte. Die einzige Antwort auf die ganze Verwirrung könnte sich in einer geheimnisumwitterten Kammer befinden, die das Oberhaupt der O'Tardsleys in den 50er Jahren eingerichtet hatte. Dort sollten sich die Papiere befinden, die den hinterhältigen Ottersley endgültig ruinieren konnten. Und natürlich wollte Paul die Suche nicht aufgeben. Als wir zum letzten mal von ihm hörten, steckte er tief in der Klemme, oder vielmehr im tiefen Brunnen des O'Tardsley-Landsitzes Pendeen Manor. Jemand hatte das Seil, mit der er hinabgeklettert war, einfach gelöst.