Kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs standen sich zwei alte Familienclans in Cornwall ziemlich feindselig gegenüber: Auf der einen Seite die O'Tardsleys, die hundert Jahre zuvor aus Irland eingewandert waren; auf der anderen die alteingesessenen Trelarneys, die mit allen Mitteln versuchten, die Emporkömmlinge zu ruinieren. Für Familienoberhaupt Cecil O'Tardsley begann eine harte Zeit: Seine erste Frau starb an einer Lungenentzündung; die Zinn-Minen warfen keinen Profit mehr ab, und ihm drohte die Enteignung, nachdem das hartnäckige Gerücht aufgetaucht war, er hätte deutsche Spione ins Land geschleust. Das Blatt schien sich zu wenden, als Cecil 1952 erneut heiratete - eine junge, sehr geschäftstüchtige Anwältin aus dem Trelarney-Clan. Aber bald stellte sich heraus, dass sie nur darauf bedacht war, ihren Mann nach Strich und Faden auszunehmen. Als Cecil O'Tardsley 1964 starb, fiel das größte Teil des Erbes an ihren Sohn Jonathan, der prompt mit seiner Mutter ein umfangreiches Landgut auf Tobago okkupierte und den Nachnamen Ottersley annahm. Dieser Jonathan Ottersley gehört inzwischen zum absoluten Geldadel der Karibik; ihm gehört die lukrative Trinidad Shipping Company, und er ist noch in allerlei andere - oft einigermaßen dubiose - Finanzgeschäfte verwickelt. Paul E. Pop jedenfalls gehört nicht zu Ottersleys Freunden - ganz im Gegenteil: Schon einmal hatte Tobagos bester Steuerzahler versucht, unserem Helden um seine kleine, idyllische Strandkneipe zu bringen. Und dieses mal war er von Ottersley geradezu erpresst worden, einige Kastanien aus dem Feuer zu holen. Paul hatte gar keine Wahl: Er mußte nach England reisen, um dort einige Papiere zu organisieren, die den Millionär und seine Familie von einer alten Schuld reinwaschen sollten, mit den Deutschen paktiert zu haben. Lange Zeit hatte man Paul allerdings völlig im Dunkeln über seinen wirklichen Auftrag gelassen. Erst von Ottersleys Stiefbruder Seamus, der damals böse um sein Erbe gebracht worden war, erfuhr unser 'Mann aus dem Jenseits' um was es wirklich ging. Der Schlüssel zu dieser ganzen, düsteren Affäre könnte sich in einer der alten Zinnminen befinden, die Cornwalls Westspitze durchlöchern wie ein Schweizer Käse. Fast ein Jahrhundert lang hatten sich diese Schächte im Besitz der O'Tardsley-Familie befunden, und irgendwo - in einem der Stollen - hatte Cecil angeblich das echte Testament versteckt, dass beweisen könnte, dass Jonathan Ottersleys heutiger Reichtum nur auf einem großen, hinterhältigen Betrug basierte. Es gab also womöglich zwei Papiere: Das eine konnte Ottersleys Ruhm und Reichtum festigen - das andere konnte ihn - in jeder Hinsicht - ruinieren. Aber Paul war nicht der einzige, der im stürmischen Cornwall nach spuren suchte.