Im äußersten Osten Kubas - im verlassenen Hotel Daiquirie - fanden sie offenbar statt: Die streng geheimgehaltenen Annäherungs-Gespräche zwischen der kubanischen Regierung und Vertretern Washingtons. Vor bald 40 Jahren hatten die USA ein Embargo über das südliche Nachbarland verhängt, in der vagen Hoffnung, damit ihren Erzfeind Fidel Castro auszuhungern oder sonstwie in die Knie zu zwingen. Bekanntermaßen ging diese Rechnung nie auf, und ein paar amerikanische Strategen behaupten schon längst, dass man Kubas alte Sozialisten viel besser in die Enge treibt, wenn man ihnen ihr Feindbild vom bösen Yankee-Imperialisten nimmt und ihnen stattdessen dunkelbraunes Blubber-Wasser liefert. Die neue Devise lautet 'Schwerter zu Hamburgern' und so läuft - ganz vorsichtig - eine langsame Abkehr von der alten Politik - und genau das passt ein paar Leuten überhaupt nicht in den Kram. Eine diplomatische Anerkennung Kubas durch die USA würde nämlich auch die Bodenreform zementieren, die in den Sechziger Jahren tausende von Großgrundbesitzern und Industriellen um ihren Besitz gebracht hat. Und so werden nun die Brunnen gründlich vergiftet: Mit einer Reihe von Anschlägen wurde in Kuba der Eindruck erweckt, dass die CIA bereits wieder auf der Insel Fuß fassen und politische Gegner aus dem Weg räumen würde. Und um die Stimmung weiter anzuheizen sollten bald auch harmlose US-Touristen zu den Opfern des bösartigen Terrors werden. Ein regelrechtes Netz der Intrigen wurde über der Zuckerinsel ausgebreitet - und darin verstrickten sich auch prompt unsere beiden Helden Paul E. Pop und Rita Stefanidis. Vor ihrem Appartement in Havanna fand ein junges Mädchen den Tod; beim Besuch in einer Bar explodierte ein Sprengsatz, durch den der Polizeichef der Hauptstadt leicht verletzt wurde; und in anonymen Botschaften wurde der Verdacht erweckt, unsere beiden Helden wären im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes unterwegs. Das Pflaster wurde heiß für sie - in Havanna, und so flüchteten sie sich - zuerst nach Santiago, dann in das abgelegene Hotel Daiquirie, in der Hoffnung, dort endlich wieder Justin Estrada zu treffen, einen kubanischen Funktionär, der ihnen vielleicht noch helfen konnte. Bei dieser Reise stolperten unsere Abenteurer über eine weitere Spur des Komplotts: Völlig unauffällig - mit versteckten Botschaften auf Rum-Flaschen - wurden die Nachrichten und Instruktionen der Verschwörer durchs ganze Land verbreitet. Mit dieser Information konnte der ganze Ring vielleicht zerschlagen werden. Aber Paul, Rita und ihr kubanischer Begleiter Bapo trafen erst einmal nicht Justin Estrada, sondern wurden als äußerst verdächtige Elemente vor dem hermetisch abgeriegelten Hotel Daiquirie festgenommen.