Oft genug schlingert er ja vollkommen schuldlos in seine Abenteuer hinein; gelegentlich aber ist Paul E. Pop auch selber Schuld, wenn er da - geradezu Moorhuhn-mäßig - vor irgendwelchen Gewehrläufen herumflattert. So zum Beispiel auch jetzt, in Guantanamo Bay, der sorgfältig abgeschirmten Militärbasis, die die USA auf der kubanischen Hauptinsel unterhalten. Gitmo - wie die 116 km² auch genannt werden - ist ein Relikt aus den Jahren, als Washington noch vorgab, wie die kubanische Politik auszusehen hatte und seit 40 Jahren eine Bastion des kalten Krieges. Gegenseitig belauert und belauscht man sich da hinter einem Dickicht aus Stacheldraht und Minenfeldern - und es ist kein Wunder, dass sich Pedro Baloy ausgerechnet diese Basis als Stützpunkt ausgesucht hat, um den Status Quo der unversöhnlichen Feindschaft zu sichern. Während auf den offiziellen Kanälen zwischen Washington und Havanna ein vorsichtiges Tauwetter ausgebrochen ist, wollen Baloy und seine Verbündeten von einer Annäherung nichts wissen. Und so wurde kräftig gezündelt, um die alten Feindbilder wachzuhalten. Attentate und Sprengstoffanschläge sollten die Insel-Kubaner glauben lassen, dass bereits wieder amerikanische Agenten in ihrem Land dabeiwaren, linientreue Kommunisten aus dem Weg zu räumen. Und in einer zweiten Welle wollten die Verschwörer auch harmlose US-Touristen zur Zielscheibe machen, um eine Versöhnung zu verhindern. Kein Wunder, dass sogar dem CIA eine solche Brachialpolitik gegen den Strich ging und so wurde - am Rande einer informellen Konferenz - der verwegene Plan gefasst, Pedro Baloy kurzerhand zu kidnappen. Drei gestandene Geheimagenten aus den USA und unser ewiger Abenteurer Paul E. Pop machten sich also auf den Weg, und es gelang ihnen tatsächlich unbemerkt in den Hafen von Guantanamo einzudringen. Mehr noch: Sie brachten tatsächlich den gefährlichen Baloy in ihre Gewalt und schafften es auch, ihn unbemerkt bis zum Hafen zu transportieren. Dort allerdings ging ihr ganzer Plan buchstäblich baden: Baloy kaufte ihnen die Geschichte nicht mehr ab, dass er da - vor angeblichen kubanischen Kidnappern - in Sicherheit gebracht werden sollte. Und so mußte der Polit-Gangster zwangsweise an eins der kleinen Unterwasser-Fahrzeuge gekettet werden, mit denen Paul und seine Begleiter die Militärbasis verlassen und in kubanisches Gebiet zurückkehren wollten. Ganz klar: Mit einem Gefangenen, der sich heftig wehrte, war die geplante Tauch-Schlittenfahrt ein Ding der Unmöglichkeit. Und noch während sie durch den Hafen dümpelten, wurde auch schon Alarm gegeben. Mit Scheinwerfern und Schlauchbooten wurde das Gelände abgesucht, und es war nur eine Frage der Zeit, bis man den kleinen Trupp im Wasser entdecken würde.