Eigentlich wollten Paul E. Pop und Rita Stefanidis nur mal ein paar Wochen Urlaub machen - in Kuba - ganz entspannt und ohne dabei gleich wieder in ein haarsträubendes Abenteuer zu schlittern. Aber nach dreizehn Jahren mit unserem Radio-Berichterstatter wissen wir ja, dass so was nie und nimmer klappt - schon gar nicht auf der größten Karibik-Insel, auf der gerade der Kampf um Castros Erbe immer hektischer wird: Europäische und Kanadische Reisemultis teilen die besten Strände unter sich auf; die Kubaner verscherbeln ihr Tafelsilber, um Devisen ins Land zu bringen; die Amerikaner befürchten mit ihrer erfolgslosen Isolationspolitik ins Abseits zu geraten und knüpfen nur auch vorsichtige Kontakte; und die aufgebrachte Fraktion der Exil-Kubaner will nur eins: Castro stürzen und die Zustände wieder herstellen, die vor 1959 herrschten. Einer der unversöhnlichsten Drahtzieher war dabei Pedro Baloy: Von Miami und seiner Fluchtburg in der US-Marinebasis Guantanamo Bay organisierte er eine ausgebuffte Verschwörung, mit der die erbitterte Feindschaft zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten neuen Auftrieb erhalten sollte. Anschläge riefen den Eindruck hervor, der CIA würde dabei sein, unbeugsame kubanische Sozialisten ausschalten; Attentate auf US-Touristen sollten den Amerikanern zeigen, dass Kuba nach wie vor ein echter 'Schurkenstaat' ist. Genau zwischen diese Mühlsteine gerieten natürlich unsere beiden Abenteurer: Sie wurden selbst beschuldigt, Teil dieser skrupellosen Verschwörung zu sein; sie flüchteten quer über die Insel - von Havanna nach Santiago, und mit der Hilfe von ein par kubanischen Freunden stolperten sie sogar über den Schlüssel dieser Intrigen: Harmlose Rumflaschen wurden benutzt, um Botschaften und Aufträge über die ganze Insel zu verbreiten. Allein mit dieser Entdeckung hätten sich Paul und Rita schon einen Orden verdient, aber am Ende willigte unser Held dann auch noch ein, bei einem echten Himmelfahrtskommando mitzumachen: Mit leistungsstarken Unterwasserfahrzeugen drangen er - und zwei seiner Begleiter - in der Enklave von Gitmo ein: Ein ganz legaler, wenn auch umstrittener, Stützpunkt der USA, auf kubanischem Territorium. Es gelang ihnen, den skrupellosen Pedro Baloy zu entführen und die Marinebasis auf dem gleichen Wege zu verlassen. Bei der anschließenden Vorfolgungsjagd allerdings wurden sie getrennt. Bis die Batterien seines kleinen Zugmaschine endgültig ausgelutscht waren, dümpelte Paul - einigermaßen orientierungslos - durch das pechschwarze Wasser, und am Ende tauchte er erschöpft auf - viel zu weit von der rettenden Küste entfernt. Letzte Rettung war ein kubanisches Fischerboot, das bestimmt nicht zufällig vor der Bucht von Guantanamo kreuzte.