Eigentlich lässt sich der Wirrsinn gar nicht zusammenfassen, in den Paul E. Pop und Rita Stefanidis bei ihrem Abstecher nach Havanna geraten sind. Die verschiedensten Fraktionen kämpften da um die Zukunft der Zuckerinsel. Auf der einen Seite natürlich das offizielle Kuba, das ganz pragmatisch dafür sorgen will, dass Dollars ins Land kommen. Und dazu wird denn bereits das Tafelsilber verscherbelt - oder vielmehr: Die besten Strände. Kurz nach der Revolution vor über 40 Jahren wurde der größte Teil des Landes verstaatlicht: Hunderte von Großgrundbesitzern und überwiegend nordamerikanischen Millionären mußten ihre Ländereien aufgeben und flohen in die Vereinigten Staaten. Die kubanische Bodenreform haben sie natürlich nie anerkannt, und deshalb warten sie noch immer darauf, ihren Besitz irgendwann wieder zu übernehmen. Viele von diesen Grundstücken wurden allerdings längst weiterverkauft - oder wenigstens verpachtet: Dort stehen heute die neuen Ferienanlagen, Golfplätze und Flughäfen, die mit der Unterstützung europäischer, kanadischer und mexikanischer Firmen entstanden sind. Und diese Unternehmen denken gar nicht daran, die Ansprüche der alten Besitzer zu akzeptieren. Mit anderen Worten: Es geht um Milliarden, und es geht in eine heiße Phase, denn allmählich bahnt sich eine Annäherung zwischen Havanna und Washington an. Wenn sich die Beziehungen zwischen den USA und Kuba normalisieren sollen, dann müsste allerdings die Bodenreform von den Amerikanern anerkannt werden - und genau das will der alte Klüngel mit allen Mitteln verhindern. Attentate und Sprengstoffanschläge wurden bereits verübt, die in Kuba den Eindruck erwecken sollen, dass der CIA drauf und dran ist, die Insel zu unterwandern. Notfalls planten die Intriganten die Ermordung von US-Touristen, um das Klima zwischen den beiden Staaten endgültig zu vergiften. Und mittendrin in diesem Netz der Gewalt steckten Paul und Rita, denen ihr abenteuerlicher Ruf zum Verhängnis wurde. Man hatte schon versucht, sie mit dem US-Geheimdienst in Verbindung zu bringen und ihnen einen Mord in die Schuhe zu schieben. Man hatte sie als Lockvögel mißbraucht, um eine Bande von Verschwörern einzukreisen. Und nun waren sie wieder zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen: Bei einem konspirativen Treffen mit Philipe Teaudon, der in Havanna die Interessen kanadischer Unternehmen vertritt, war ein Sprengsatz in einer Bar explodiert: Der linientreue Polizei-Chef von Havanna war dabei verletzt worden - und der einzige, der ihnen nun noch helfen konnte - der undurchsichtige CDR-Funktionär Justin Estrada hielt sich gerade am anderen Ende der Insel - in Santiago - auf. Und unsere Helden ließen sich tatsächlich zu einer gefährlichen Reise überreden: Als Kubaner verkleidet sollten sie den Osten der Insel per Zug erreichen.