Nun sind unsere beiden Helden - Paul E. Pop und Rita Stefanidis - doch noch zu ihrer großen Kuba-Rundreise gekommen, allerdings ein wenig anders als sie sich das vorgestellt haben. Statt gut gelaunt und sorgenfrei über die größte Karibik-Insel zu kurven, befanden sie sich auf der Flucht. Sie standen nämlich im dringenden Verdacht, in Havanna an einem Sprengstoff-Attentat auf eine Bar beteiligt gewesen zu sein, bei dem der Polizeichef der Stadt gerade noch mal mit einem blauen Auge davongekommen war. Natürlich hatten sie nicht das geringste mit diesem Anschlag zu tun, aber die beiden Abenteurer waren nun man ideale Spielbälle in einem Netz politischer Intrigen, das in den letzten Monaten über der kubanischen Hauptstadt zusammengezogen worden war. Die einstigen Inselfürsten - die Großgrundbesitzer, Industriellen, Schmuggler und Abzocker -, die nach der Revolution, vor über 40 Jahren das Land verlassen mussten, setzten alles daran, die vorsichtige Annäherung zwischen Kuba und den USA zu torpedieren. Bei einer Aussöhnung von Washington und Havanna würde nämlich die Bodenreform anerkannt werden, die nach der Flucht des Diktators Batista durchgeführt worden war. Die Hoffnungen der wohlhabenden Exilkubaner den Besitz ihrer Väter und Großväter irgendwann einmal zu übernehmen wären dadurch zunichte gemacht. Und so wurde da an allen Ecken und Enden gezündelt: Es hatte bereits Attentate gegeben, die in Kuba den Eindruck erwecken mussten, dass US-Agenten das Land allmählich unterwanderten. Auch Paul und Rita standen zeitweilig unter dem dringenden Verdacht, im Auftrag des CIA unterwegs zu sein. Zumindest aber waren zu oft zur falschen zeit am falschen Ort - und ohne die Hilfe des Kanadiers Philipe Teaudon würden sie inzwischen bereits ein kubanisches Gefängnis kennengelernt haben. Philipe ist offiziell ein rühriger Architekt, der am Bau des neuen Flughafenterminals der kubanischen Hauptstadt beteiligt war. Inoffiziell kümmert er sich um die wirtschaftlichen Interessen seines Landes auf der Zuckerinsel und denen würden neue Spannungen zwischen Washington und Havanna nur schaden. Philipe sorgte schließlich dafür, dass unsere beiden Abenteurer erstmal von der Bildfläche verschwanden. Begleitet von seinem Leibwächter und Vertrauten Bapo bestiegen sie - in stilechter kubanischer Kluft - den Sierra-Maestra-Express, der sie - quer über die Insel - nach Santiago bringen sollte. Dort sollten sie Justin Estrada aufstöbern, einen der wenigen kubanischen Funktionäre, der in dieser aufgeheizten Stimmung einen klaren Kopf behalten hatte. Aber kurz vor ihrem Ziel mussten sie den Zug verlassen: Polizeipatrouillen suchten nach ihnen - und so mussten sie die letzten Kilometer nach Santiago zu Fuß bewältigen.