Wilde Zeiten, in
denen wir mit Paul E. Pop gelandet sind - historische Zeiten. Er
selber wird sich in einigen Jahren eine Zeitmaschine gebastelt und sein
Hauptquartier in der Nähe der Zeitenwende errichtet haben. Und dort
landete er in einer ziemlich ausweglosen Situation: Das ganz-private
Zeittor wurde durch einen Vulkanausbruch zerstört, und die einzige
Chance, in die nähere Gegenwart zurückzukehren, lag in der
Hoffnung, eines der Tore der globalen Rutschbahn zu finden - ohne fremde
Hilfe ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Und dieser Paul, der
Ältere wird noch einen weiteren Fehler gemacht haben: Er hatte sich
selbst gekidnappt - also den heutigen Paul aus der Zeit gerissen -
und mit ihm dann auch gleich noch Rita Stefanidis, Tante Margarethe,
Ophelia, Armin Schuricke und Dr. Alexander Sagadejew - eben
alle, die sich gerade im Old Pirate's Inn befunden hatten.
Mit
einem selbstgebauten Schiff - der Müllers Kuh - segelte die
ganze Bagage ins alten Ägypten, nach Alexandria, denn dort
standen die Chancen noch am Besten, eines der Mitglieder der alten
Auriga-Gruppe zu finden - vermutlich die einzigen, die sich damals
schon mit dem Phänomen der multi-dimensionalen Zeitreise auskannten.
Alexandria - mit seiner berühmten Bibliothek - galt damals, als das
Zentrum der Gelehrsamkeit. In der griechisch-arabisch-jüdisch-
römischen Stadt sollte das Wissen, die Kultur und die geistigen
Errungenschaften der ganzen Mittelmeervölker zusammengetragen worden
sein.
Aber schon bei der Einfahrt in den Hafen erlebten unsere
Abenteurer eine böse Überraschung: Vom berühmten Leuchtturm
Alexandrias, eins der sieben Weltwunder der Antike, fehlte jede Spur. Und
obendrein hatten sie sich auch noch in der Zeit geirrt: Der
Ptolomäische Krieg war gerade erst beendet; die Römer hatten
Alexandria sechs Jahre zuvor besetzt, und sie rächten sich nun auf
ihre Weise für die letzte ägyptische Rebellion von
Cleopatra. Annaeus, der Statthalter plünderte die Stadt
systematisch aus. Hohe Steuern, Schutzgelder und Korruption schnürten
den Alexandrinern den Atem ab. Ein Teil der Bibliothek war in den Wirren
des Krieges abgebrannt, und der Forschungsbetrieb lief auf kleinster
Flamme, denn die Gelehrten waren den römischen Besatzern
äußerst suspekt - und Annaeus kontrollierte in seiner Stadt so
ziemlich alles - und natürlich auch die seltsamen Fremdlinge, die mit
der Müllers Kuh in seinen 'Hafen' eingelaufen waren. Gnädig
gestattete er ihnen - unter strenger Bewachung Handel zu treiben - nur
fünfzig Prozent des Umsatzes sollten in seine Tasche wandern. Der
Besuch der Bibliothek jedoch wurde unseren Helden verwehrt - bis
schließlich ein sehr merkwürdiger Grieche auftauchte. Ein
nächtliches Treffen wurde vereinbart ...