Wenn man sich
erst mal an den verwirrenden Gedanken gewöhnt hat, dass unser ganzes,
großes Universum gar nicht einzigartig ist, sondern in quasi unendlich
vielen Parallel-Varianten existiert, dann fällt es gar nicht allzu
schwer, einzugestehen, dass man uns anderswo vielleicht technisch längst
unglaublich weit überholt hat. Einer der größten Parallel-Wissenschaftler
des 20. Jahrhunderts war jedenfalls Melkub von Starana, dem es gelungen
ist, ein handliches Gerät zu entwickeln, mit dem man problemlos von
einer Welt in die andere wechseln kann. Nun hatte dieser Melkub allerdings
einen äußerst schlechten Charakter und nutzte seinen 'Dislokator'
vorzugsweise dazu, sich zum Herrscher über so ziemlich alles aufzuschwingen.
In letzter Minute gelang es einer ehrenwerten Gruppe von Verschwörern
vor 50 Jahren, Melkub unschädlich zu machen. Und seitdem wird seine
Technik weitgehend unter Verschluß gehalten.
In jüngster Zeit allerdings sieht
alles so aus, als wäre da doch noch einer der 'Dislokatoren' im Einsatz.
Und das Opfer war der völlig nichtsahnende Lübecker Werftarbeiter
Armin Schuricke. Seit Anfang Oktober wurde der arme Kerl immer wieder
aus einem gemütlichen Fernsehabend seiner Drei-Zimmer-Wohnung gerissen
und - hastenichtgesehen - nach Tobago versetzt, um sich dann - bei der
nächstbesten Gelegenheit - wieder zu verflüchtigen. Es schien,
als wäre Schuricke in einer aufreibenden Raum-Zeit-Schleife gefangen,
und natürlich waren auch unsere Helden Paul E. Pop und Rita
Stefanidis nach ein paar Tagen ebenso beunruhigt wie entnervt. Manchmal
im Zwei-Stunden-Takt mussten sie zum Flughafen fahren, wo sich ihr alter
Bekannter immer wieder materialisierte. Die einzigen, die ihnen bei dieser
ganzen Affäre helfen konnten, waren die Wissenschaftler der überaus
geheimen Auriga-Gruppe. Und nach
ein paar Tagen reiste denn - einigermaßen widerwillig - Doktor
Hallström aus Göteborg an, begleitet von seinem weißbärtigen
Kollegen Alexander Sagadejew aus Russland. Und die beiden alten
Herren befürchten das schlimmste: Irgendwer hatte offenbar Armin Schuricke
zum Versuchskaninchen einer verbotenen und gefährlichen Technologie
gemacht, und der einzige, der sich wirklich mit solchen Phänomenen
auskannte - Pauls alter Freund Professor Jacques
Flostre - war seit über einem Jahr verschwunden.
Was die ganze Angelegenheit noch aufreibender
machte, war Pauls hauseigene Tante Margarethe
Kulschuweit, die sich auf unbestimmte Zeit in der lauschigen Strandkneipe
unserer Helden einquartiert hatte und eines ihrer hartnäckigen Augen
auf den armen Dr. Hallström geworfen hatte, der Margarethes Annäherungsversuchen
in keiner Hinsicht gewachsen war. Für alle Beteiligten hatten jedenfalls
einigermaßen aufreibende Tage begonnen.