Ferdinand von Königstein - Großinvestor, Spekulant und notorischer Schreibtischgangster - hatte im vergangenen Sommer nicht nur sein gesamtes Vermögen verloren, sondern auch den Verstand. Das heisst: Beides war durchaus noch vorhanden, aber selbst in seinen kurzen klaren Momenten konnte sich der alte Herr nicht mehr daran erinnern, wieso er seinen ganzen Besitz zusammengezogen und wo er ihn deponiert hatte. Aber er erinnerte sich an seinen Erzfeind Paul E. Pop und daran, dass er unserem Helden immer noch mehr vertraute, als seinen eigenen Mitarbeitern. So wurde der 'Mann aus dem Jenseits' denn genötigt, die verschwundenen Millionen aufzuspüren - was er denn auch - zähneknirschend - tat. Wie es scheint, hatte Königstein für seinen ganzen Mammon einen einzigen Diamanten gekauft, den legendären Großmogul, der vor einem Vierteljahrtausend verschwunden war. Von Argentinien war der kostbare und gefährliche Stein nach Südafrika gebracht worden - in die Höhle des Löwen, denn dort gibt es immer noch Mitglieder der düsteren Kailashi-Sekte, die diesen Stein als ihr Idol und den Schlüssel zur Macht verehren. Zumindest in Indien könnte der Diamant für erhebliche Unruhe sorgen - aber vorerst wußte keine der beteiligten Parteien, wo dieser Stein sich wirklich befand. In Südafrika kriegte die ganze Affäre um den Großmogul allerdings noch eine ganze andere Dimension. Offenbar hatte sich Königstein selbst ins Land am Kap aufgemacht - zumindest wurde, vollkommen überraschend seine Leiche gefunden - so zumindest stand es in der Zeitung (s.o.). Allerdings war diese Person dermaßen übel zugerichtet, dass eine endgültige Identifikation unmöglich war. Man musste sich dabei ganz auf die Aussage von Königsteins Tochter Caroline verlassen, die eigens nach Johannesburg eingeflogen wurde. Und die behauptete: Ganz eindeutig: Der Tote sei ihr Vater, und der hätte sich in letzter Zeit vor allen Dingen vor seinem alten Widersacher Paul E. Pop bedroht gefühlt. Das war dann allerdings ein Schlag ins Kontor für unseren Helden: Paul hatte sich nämlich gerade freiwillig der Polizei gestellt, nachdem er um Haaresbreite den - ziemlich brutalen - Klauen der Kailashi-Sekte entkommen war. Und die Polizei war natürlich sofort der Meinung, dass ihr da der Hauptverdächtige im 'Mordfall Königstein' in die Fänge gegangen war. Natürlich hatte sich herumgesprochen, dass Paul und der Münchner Millionär alles andere als gute, alte Freunde waren. Die ganze Sache riecht nach einem ganz miesen Komplott: Es scheint fast so, als wollte Königstein da mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Mann aus dem Jenseits saß jedenfalls - ohne jedes Alibi - ziemlich in der Klemme.