Mitunter kann einem Paul E. Pop schon richtig Leid tun: Der hinterhältigen Durchtriebenheit eines Ferdinand Von Königstein ist er jedenfalls nicht gewachsen. So war's dem millionenschweren Spekulanten doch wieder mal gelungen, den 'Mann aus dem jenseits' zu einem Auftrag zu überreden, bei dem es um unglaublich viel Geld ging. Nun lässt sich Paul natürlich nicht freiwillig dazu einspannen für den feisten Münchner Finanzjongleur die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Für ihn sah diese ganze Sache so aus, wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder er spielte mit - und könnte mit ein bißchen Glück schon in wenigen Tagen zurück in Tobago sein. Oder aber Paul zog den Zorn des womöglich noch gefährlicheren Jonathan Ottersley auf sich, der die verschollenen 80 Millionen für sich beanspruchte.
Also machte sich unser Held wieder einmal unfreiwillig auf die Socken und flog zusammen mit Königsteins Leibwächter Siggi nach Buenos Aires. Schon auf dem Flug musste er erfahren, wie ihn der alte Münchner Gauner übers Ohr gehauen hatte: Ottersley hatte mit der ganzen Affäre herzlich wenig zu tun: Königstein selbst hatte die 80 Millionen verschusselt. Auf seine alten Tage hatte er noch einmal versucht, die totale Kontrolle seines weltumspannenden Universums zu übernehmen. Die moderne Technik der Datennetze würde es theoretisch ja auch möglich machen, vom eigenen Schreibtisch die Millionen um den ganzen Globus zu bewegen. Aktienpakete, Optionen, Anleihen und Transfers lassen sich problemlos vom heimischen Computer aus bewegen - nur: Königstein hatte sich dabei schwer überschätzt. Im Dschungel seiner eigenen Unternehmungen und eines fast krankhaften Mißtrauens gegen Broker, Banker und Berater hatte sich der gerissene Spekulant vollkommen verirrt, und nach einem schweren Zusammenbruch im letzten Herbst, waren die 80 Millionen spurlos verschwunden.
Selbst in seinen wenigen klaren Momenten konnte sich Königstein nicht mehr erinnern, wo er den Grundstock seines Imperiums zuletzt deponiert hatte. Seine eigenen Mitarbeiter wollte der alte Herr, der nun den größten Teil seiner Zeit im Rollstuhl verbrachte und Goethe zitierte, jedoch nicht nach dem Geld fahnden lassen. Überall witterte er Verschwörungen und Betrug, was durchaus berechtigt war - und es war am Ende seine Tochter Caroline von Königstein, die ihn an seinen 'besten Feind' Paul E. Pop erinnerte, der seine detektivischen Fähigkeiten oft genug unter Beweis gestellt hatte. Paul sollte Königsteins Leibwächter und Privatsekretär Siggi auf die Finger schauen, und Siggi wiederum sollte Paul bei seiner Spurensuche unterstützen. Ganz nebenbei schienen sich die beiden Ex-Berliner bestens zu verstehen.