Eine gewisse Häme konnte man schon entwickeln, als sich im
bisherigen Verlauf dieser Geschichte herausstellte, dass Ferdinand Von
Königstein, der millionenschwere Ex-Anwalt und Spekulant praktisch
pleite ist - und zwar durch seine eigene Dussligkeit. Da wollte der
hinterhältige Finanzjongleur noch einmal alle Fäden seines
weltumspannenden Imperiums selbst in die Hand nehmen und schon nach ein
paar Wochen mit einem Crash-Kurs am neuen Terminal, hatte sich der alte
Herr dermaßen im Wirrwarr der internationalen Geldnetze verstrickt, dass
die Börsen ins Kriseln kamen. Noch ein paar Wochen später fand man
Königstein eines Morgens bewusstlos vor seinem Bildschirm - und das
Grundkapital seiner diversen Unternehmungen war irgendwo ins Nirwana
geschossen.
Von diesem Zusammenbruch hatte sich der alte Herr nicht
mehr erholt. Den größten Teil seiner Tage verbrachte er - einigermaßen
hinweg gedämmert - in einem Rollstuhl und zitierte Goethe. In den wenigen
klaren Stunden konnte er zwar immer noch seine sprichwörtliche
Bösartigkeit entfalten, aber wo seine 80 Millionen steckten, wusste er
auch nicht mehr. Obendrein hatte er Hals über Kopf seine Heimat verlassen
müssen: Sein Konkurrent Jonathan Ottersley hatte seine große Chance
gewittert und der Staatsanwaltschaft ein paar Tips zugespielt - immerhin
hatte Königstein bei diversen Spenden, Schiebereien und Bestechungen mit
gepokert, und in seinen Unterlagen stecken mit Sicherheit einige brisante
Belege.
Ein Spekulant, der seine fünf oder sechs Sinne beisammen hat,
hätte natürlich zu diesem Zeitpunkt einen Experten damit beauftragt, das
verschwundene Geld aufzuspüren. Aber der feiste Ferdinand sah sich schon
seit geraumer Zeit von Neidern, Intriganten, Schwindlern und
Krisengewinnlern umgeben. Kurzum: Er traute niemand, und es war
schließlich seine Tochter Caroline, die ihn auf die einigermaßen
verrückte Idee brachte, Paul E. Pop mit der Suche nach den
verschwunden Millionen zu betrauen. Und weil unser Held natürlich nie
freiwillig bei so einem Unsinn mitspielen würde, setzte ihn der Münchner
Ex-Anwalt noch einmal gekonnt unter Druck. Zusammen mit Königsteins
Leibwächter Siggi musste Paul nach Buenos Aires reisen - und
dort zogen sich schnell ein paar sehr düstere Wolken zusammen. Die beiden
Spürhunde wurden von einer ominösen Gestalt beschattet und der zuständige
Sachbearbeiter bei der Banco Del Sur verschwand spurlos, nachdem er
versprochen hatte, nach den Einlagen des alten Finanzlöwen zu fahnden, die
angeblich bei einem Computerausfall teilweise gelöscht worden waren. Aber
so leicht gaben sich Paul & Siggi natürlich nicht geschlagen ....