Insider haben wahrscheinlich schon immer vermutet, dass Paul E. Pops alter Erzfeind Ferdinand von Königstein nicht ganz richtig tickt, aber im letzten Jahr war denn das Fass übergelaufen. Der Spekulant, Finanzzauberer und Gauner hatte die Fäden seiner diversen Unternehmungen noch einmal an sich gerissen und vom Computerterminal aus allerlei undurchsichtige Transaktionen durchgeführt, bei denen sein Imperium praktisch in Rauch aufgegangen war. Nach einem Schlaganfall konnte Königstein sich nicht mehr erinnern, wo seine Millionen gelandet waren, und weil er grundsätzlich jedem - insbesondere jedoch seinen eigenen Mitarbeitern - misstraute, fasste er den verwegenen Plan, ausgerechnet unseren Helden mit dem vorläufigen Kassensturz zu beauftragen.
In gewohnter Gerissenheit wurde Paul dazu erpresst, die Spur der verschwundenen Millionen aufzunehmen. Und tatsächlich wurde der Mann aus dem Jenseits schon auf der ersten Station seiner Reise fündig: Zusammen mit Königsteins Leibwächter und Faktotum Siggi stellte er fest, dass der alte Herr mindestens 60 Millionen Dollar in den wertvollsten Edelstein aller Zeiten investiert hatte - in den legendären Großmogul, der 1739 nach der Plünderung Delhis spurlos verschwunden war. Offensichtlich war der Diamant über mehrere Umwege und über den spanischen Vizekönig nach Argentinien gelangt, und weil dort momentan das letzte Tafelsilber verjubelt wird, um die angeschlagene Wirtschaft zu retten, konnte Königstein das sagenumwobene Juwel zu einem reichlich überhöhten Preis kaufen.
Von dort aus wurde der 'Großmogul' nach Südafrika geschafft - die zweite Station von Pauls Reise. Und dort wurde es richtig brisant: Von King Bheki - einem alten und mindestens ebenso dubiosen Geschäftspartner Königsteins - mussten unsere beiden Detektive erfahren, dass der Großmogul auch einen gewaltigen religiösen und politischen Wert hat. Die indische Khilashi-Sekte verehrte den Diamanten als zentrales Kult-Objekt und seit mehr als 250 Jahren sind Mitglieder dieses dunklen Geheimbundes unterwegs, um ihren heiligen Stein aufzuspüren. Viele davon hatte es nach Südafrika verschlagen - ins Land der Diamanten und des Goldes. Und selbst der abgebrühte Schmuggler-König Bheki wurde unruhig bei der Vorstellung, dass Königstein diesen 'Großmogul' ausgerechnet in sein Land hatte bringen lassen. Wenn die Khilashi diesen Stein an sich bringen würde, konnte das sogar einen Bürgerkrieg in Indien auslösen - zumindest aber würde dadurch eine instabile Situation entstehen. Und 'Instabilität' - so meinte King Bheki - sei 'schlecht fürs Geschäft'. Niemand - so beschwor er Paul und Siggi - dürfe etwas von dieser Geschichte erfahren.