Auf den ersten Blick ist die letzte Begegnung von Ferdinand von
Königstein und unserem Helden Paul E. Pop ja noch
glimpflich abgelaufen. Obwohl der Münchner Gauner seinen Plan so
kunstvoll, aufwendig und detailverliebt eingefädelt hatte, war es ihm
nicht gelungen, unserem Helden einen Mord anzuhängen. Aus der
Affäre um den 'Kassensturz' war Paul als unschuldiger Sieger
hervorgegangen. Königstein dagegen hatte auf seine Rache verzichten
müssen - und obendrein einiges verloren - nicht nur Geld. Statt sich
wie sich geplant - mit einer neuen Identität - in der Südsee zur
Ruhe zu setzen, wurde Königstein weiter international gesucht. Seine
Tochter Caroline, die maßgeblich an der Ermordung eines
Königstein-Doubles - beteiligt gewesen war, saß in
Untersuchungshaft, während Paul - sein alter Feind - nicht einmal
eine Schramme erhalten hatten, bei Königsteins grandios inszeniertem
Ausstieg aus dem Geschäftsleben.
Aber das schien nur so - auf den
ersten Blick eben. In Wirklichkeit war unser 'Mann aus dem Jenseits' doch
einigermaßen angekratzt, bei unserer Begegnung im März in
Havanna war das schon deutlich genug zu spüren. Und später wurde
es noch schlimmer: Paul E. Pop ist sich sicher dass der alte, eitle und
nachtragende Ferdinand Von Königstein sich rächen wird. Sein
Zorn auf Paul muss nach der letzten Geschichte grenzenlos geworden sein,
und mit dieser permanenten, schweigenden Bedrohung hat unser Held so seine
Probleme. Nach seiner Rückkehr - ins Old Pirate's Inn -
stürzte er sich zwar wieder in die Arbeit, aber abschalten kann er
nicht. Und so kam denn auch erstmal lange Zeit keiner der gewohnten Briefe
unseres Helden.
Stattdessen hatte Rita - Mitte April - etliche
seiner Notizen und Zettel zusammengeklebt, die sie - teilweise im
Papierkorb - gefunden hatte. Paul hatte anscheinend echte
Konzentrationsprobleme: Es fiel ihm schwer, die richtigen Worte zu finden
- und immer wieder kehrten seine Gedanken zu 'Königsteins Rache'
zurück. Mißtrauisch beäugte er jeden neuen Kunden seiner
Strandkneipe - und dann wieder bezichtigte er sich selbst des
überzogenen Verfolgungswahns. Und natürlich war diese Paranoia
ja auch nicht aus der Luft gegriffen. Königsteins würde
irgendwann noch einmal zuschlagen, und bis dahin würde er unseren
Helden beobachten lassen. Und genau in diesem teufelskreis befand sich
Paul - und damit schien es fast so, als wäre er als Lieferant
für weitere spannende Reiseberichte ausgefallen. Die kurzen Notizen,
die Rita da für uns zusammen gesammelt hatte, sind kaum ein echter
Ersatz - für Pauls wohlbekannte Briefe - aber zumindest eine Weile
werden wir uns noch mit der Zettelwirtschaft abfinden müssen. Die
seltsamen Ereignisse, mit denen Königstein in den Hintergrund
geschoben wurden, begannen Mitte April.