Seit der Mensch sich was zu erzählen hat, gibt's auch die Geschichten von
geheimnisvollen Fremden und vollkommen unerklärlichen Begegnungen: Elfen und
Drachen, Poltergeister und Seeschlangen, Dämonen und Außerirdische. Jedes
Volk und jede Zeit hat ihre Mythen - und das ist auch ganz klar; so meinen
die Wissenschaftler der Auriga-Gruppe. Denn hinter dem Vorhang des
Alltäglichen existiert tatsächlich eine weitere Welt mit einigen Extra-
Dimensionen. Und gelegentlich platzen die Kreaturen dieser “dunklen Zone”
eben auch auf unseren beschaulichen Globus.
Die Theorie, die sich die Auriga-Experten da zurecht gelegt haben, mag ja
noch irgendwie plausibel klingen. Aber wenn man es plötzlich - ganz handfest
- mit einem heimwehkranken, unberechenbaren Elfen zu tun hat oder sich mit
einem neunmalklugen und einigermaßen häßlichen Einhorn unterhalten muss -
dann kann man schon mal am eigenen Verstand zweifeln. Oder einfach darauf
beharren, dass man das alles nur träumt. Das macht jedenfalls Paul E. Pop,
als er - bei einer nächtlichen Suchaktion auf der Südseeinsel Rimatara - mit
so einem Fabeltier zusammenstößt. Und der besagte Elf ist auch ganz in der
Nähe, nennt sich Phillipe Gernier und hat womöglich Pauls Freundin Rita
Stefanidis in seine Gewalt gebracht. Und: Phillipe hat schlechte Laune - und
zwar schon seit rund 400 Jahren.
Damals hatte er bei einem feuchtfröhlichen Betriebsausflug in unsere Welt
seine “Gruppe” verloren - und seitdem schlägt er sich mühsam durch,
angetrieben von der schmalen Hoffnung doch noch mal zur richtigen Zeit an
einem der Portale zu sein, die gelegentlich mal Berührungspunkte zwischen
unseren Dimensionen und der “dunklen Zone” bilden. Auf der kleinen,
abgelegenen Insel Rimatara ist er diesem Ziel schon einigermaßen nahe, denn
dort wollte das elfische Hilfskommittee “Brücke der Erinnerung” eine Art
Notfall-Bahnhof einrichten, mit dem gestrandete Kollegen in die Heimat
zurückkehren können. Nur: Die Apparat hat nie richtig funktioniert. Selbst
der Erfinder wurde vor über 200 Jahren auf der falschen Seite ausgesperrt
und sorgte in seiner ganze Verzweiflung dafür, dass auf Rimatara einige
seltsame Legenden entstanden. Phillipe Gernier jedoch glaubt, das Portal
erneut aktivieren zu können - und dazu scheint ihm jedes Mittel recht.
Nachdem ihn die Auriga-Forscher bei ihrer Kreuzfahrt ahnungslos aus einer
Art Winterschlaf befreit hatten, sorgte mit einer ziemlich effektiven
Gedankenmanipulation dafür, dass er an den richtigen Ort gebracht wurde -
und dass er die Zeit hatte, um seinen Plan ungestört vorzubereiten. Und nun
scheint sich Phillipe unseren Helden Paul E. Pop vornehmen zu wollen.
Vermutlich ist er für den seltsamen Traum verantwortlich, in dem ein Einhorn
ihn dazu überreden will, eine merkwürdige Höhle zu betreten.