Nach bald vierzehn Jahren mit haarsträubenden Abenteuern möchte man ja
meinen, dass unser Held Paul E. Pop sich durch nichts mehr erschüttern
lässt, aber diesmal zweifelt er doch - ganz massiv - am eigenen Verstand.
Kein Wunder auch, denn momentan hat er es mit einem einigermaßen
durchgeknallten Elfen zu tun, der seit ein paar hundert Jahren nichts
anderes im Kopf hat, als endlich wieder in sein heimatliches Elfenreich
zurückzukehren. Auf der Südseeinsel Rimatara steht er ganz dicht vor diesem
Ziel, denn dort hat das Elfen-Kommittee Brücke der Erinnerung eine
Art Bahnhof eingerichtet, der unschuldig auf der Erde gestrandeten
Fabelwesen die Heimkehr in die dunkle Zone ermöglichen soll.
Doch offenbar hat sich dieser Elf, der sich in seiner menschlichen Gestalt
Phillipe Gernier nennt, die Sache in letzter Minuten anders überlegt: An
seiner Stelle soll nun Rita Stefanidis - Pauls Freundin - die Reise in das
multidimensionale Jenseits antreten. Das zumindest behauptet Rimski, der
einsame Sicherheitschef dieser unterirdischen und gut versteckten Anlage.
Rimski ist eine neunmalkluge Nervensäge - und obendrein ein Einhorn, mit
schlechten Zähnen, einem leichten Sprachfehler, einem erstaunlichen Vorrat
unglaublicher Geschichten und diversen Fähigkeiten, die noch viel
unglaublicher sind. Paul E. Pop tut erst mal das, was man eben tut, wenn man
mit allzuviel Unglaublichkeiten konfrontiert wird: Er glaubt gar nichts von
alledem und beharrt darauf, dass es sich bei alledem nur um einen Traum
handeln kann. Allerdings wird seine Verweigerung dieser Geschichte immer
wackliger, denn erstens wird einem in Träumen nur selten gesagt, dass man -
verdammt noch mal! - nicht träumt. Und zweitens sind Elfen, Einhörner und
andere Fabelwesen gar nicht so märchenhaft wie es scheint: Zumindest
die respektablen Wissenschaftler der Auriga-Gruppe, die diese Expedition
nach Polynesien angeschoben haben, sind davon überzeugt, dass es ein Reich
der Dämonen, Zauberer und Einhörner geben muss. Viele unerklärliche
Phänomene - von Drachen bis zu UFO-Sichtungen - machen nämlich eine
ganze Menge Sinn, wenn man in Betracht zieht, dass unsere banale Welt
gelegentlich von Wesen besucht wird, die sich normalerweise nicht mit drei
oder vier Dimensionen zufrieden geben.
Am Ende des letzten Kapitels jedenfalls begann Paul erheblich an seinen
Zweifeln zu zweifeln. Im Klartext: Vielleicht waren er und Rita ja
tatsächlich die Gefangenen eines skrupellosen Elfen, der vorhatte, sie - an
seiner Stelle - ins Jenseits zu schicken. Und dann war Rimski, das
geschwätzige Einhorn, tatsächlich sein letzter Verbündeter. Die Auriga-Leute
- auf dem Forschungsschiff Juliette, das vor der Insel ankerte - hatten
schließlich nicht die leiseste Ahnung, wo unsere beiden Helden steckten.