Schon
sein ganzes Leben hatte der englische Okkultismus-Experte Sir
Edmond Johns auf so eine Chance gewartet: Er sollte der erste
Wissenschaftler sein, der - seit mehr als hundert Jahren - ein Stück
'sinistre Materie' untersuchen würde: Ein dunkle, beunruhigende
Substanz, die geradewegs aus der Unterwelt kam, aus dem 'Reich der Dämonen
und Geister', aus dem Jenseits oder aus 'der dunklen Zone' - wie er es
nannte.
Das heisst: zuerst
einmal war die geheimnisvolle Skulptur des 'Garopao' in Brasilien
aufgetaucht. Schon vor mehreren Jahren hatte Paul E. Pops Tante
Margarethe die geheimnisvolle kleine Skulptur auf einem Straßenmarkt
in Recife gekauft; aber weil diese Figur - halb Mensch, halb Spinnenwesen
- nicht nur abgrundtief häßlich war, sondern auch - ganz handfestes
Unbehagen erzeugte, hatte sie diesen Garopao auf ihrem Dachboden deponiert
und vergessen. Bis zu diesem Jahr: Sie hatte es für eine brillante
Idee gehalten, das geheimnisvolle Stück ihrem Neffen zu vermachen
- eben unserem alten Abenteurer Paul. Und damit begann dann das ganze Verhängnis
unserer Geschichte: Jeder im Old Pirate's Inn spürte sofort
die beklemmende Ausstrahlung, die diese hässliche Figur hatte: In
ihrer Nähe verspürte man nicht nur Ekel und Abscheu, sondern
auch Angst und Anflüge einer unbestimmten Paranoia. Und nachdem die
handballgroße Skulptur zigmal ihren Platz gewechselt hatte - immer
so weit weg wie möglich - war es Paul endlich gelungen, seinen Freund,
den schwedischen Physiker Dr. Hallström zu kontaktieren, der
sich als Mitglied der geheimen Auriga-Gruppe wenigstens ansatzweise auch
mit solchen Phänomenen auskennen sollte. Die anfängliche Skepsis
des Wissenschaftlers verwandelte sich schnell in Euphorie - und es war
Hallström gewesen, der den Okkultismus-Forscher Sir Edmond auf den
Plan gerufen hatte.
Paul und Rita flogen
zu einem ersten Treffen in die südamerikanische Hafenstadt Guyaquil,
und eine erste Untersuchung bestärkte den Verdacht: Der Garopao bestand
tatsächlich vermutlich wirklich aus 'sinistrer Materie', und obendrein
vermutete der steife Engländer, dass dieser Garopao nicht einfach
nur ein totes Stück Materie, sondern tatsächlich ein - auf seine
Art - lebendiges Wesen sein könnte. Praktisch alle Kulturen der Welt
haben ihre Legenden, Mythen und Religionen, in denen von bösartigen
Wesen aus einer anderen Sphäre die Rede ist: Dämonen, Kobolde,
Elfen, Dschinns, Teufel und Geister kommen aus dieser Unterwelt - und gelegentlich
finden sie einen Weg in unser gewohntes Universum, um dort Unheil, Angst
und Chaos zu verursachen. Genaueres würde erst eine Untersuchung an
Bord der Juliette ergeben. Das berühmte Flaggschiff der Auriga-Gruppe
war bereits nach Guyaquil unterwegs.