Diesmal hat sich Paul E. Pop - unser ewiger Globetrotter und Radio- Abenteuer-Lieferant - hartnäckig dagegen gewehrt, sich schon wieder in eine haarsträubende und ziemlich unheimliche Geschichte verwickeln zu lassen. Aber am Ende hatte die große Moralkeule zugeschlagen: So oft hätten im die Leute der Auriga-Gruppe aus der Patsche geholfen und nun, wo sie ihn einmal brauchten, würde er kneifen. Das war zwar nicht gerecht, aber einigermaßen wirksam. Paul und seine Freundin Rita Stefanidis befanden sich schließlich doch mit an Bord der großen Motoryacht Juliette, die im Pazifik auf Gespensterjagd war. Aber mal der Reihe nach: Zu seinem Geburtstag im April hatte Paul von seiner Tante den Garopao bekommen: Eine kleine, unheimliche Skulptur, die Margarethe irgendwann mal aus Brasilien mitgebracht hatte. Es war die handballgroße Darstellung eines aufgedunsenen Spinnenkörpers mit einem kleinen, menschlichen Kopf und menschlichen Armen - dermaßen widerwärtig und häßlich, dass jeder einen großen Bogen um diese Figur machte. Obendrein bestand dieser Garopao aus einem einigermaßen seltsamen Material - dermaßen geheimnisvoll, dass unser 'Mann aus dem Jenseits' schließlich die Auriga-Gruppe benachrichtigte - einen wissenschaftlichen Geheimbund, der sich mit solchen Dingen einigermaßen auskennt. In der ecuadorianischen Hafenstadt Guyaquil wollten Paul und Rita diesen Garopao dem britischen Okkultismus-Experten Sir Edmond Johns übergeben, der geradezu versessen darauf war, das merkwürdige Geschenk zu untersuchen, und wenigstens Paul hoffte, dass die ganze Affäre damit für ihn beendet wäre. Aber da waren die Auriga-Leute ganz anderer Meinung: An Bord des technisch hochgerüsteten Flaggschiffs dieses Geheimbunds hatte man fest mit seiner Hilfe gerechnet - und als er sich wand und drehte, wurde er eben moralisch in die Zange genommen. Sie hätte ihn als 'unerschrockenen Abenteurer' in Erinnerung gehabt, murmelte die Auriga-Chefin Asari Hosoni. Er würde sich eben immer vor der Verantwortung drücken, schimpfte Dr. Hallström und die Historikerin Joanne LeBon seufzte nur leise. Mit anderen Worten: Unser Held war immer noch an Bord, als die Juliette vor der Galapagos-Insel Darwin vor Anker ging, um dort die ersten ernsthaften Experimente an dem kleinen Garopao durchzuführen. Und schon nach kürzester Zeit gab es keinen Zweifel mehr: Die kleine, häßliche Figur war - auf ihre Weise - lebendig. Sie bestand aus 'sinistrer Materie', einer Substanz aus der 'dunklen Zone' - aus der Welt der Mythen, Märchen und Legenden. Schon lange hatten - selbst ganz nüchterne - Wissenschaftler den Verdacht gehegt, dass jenseits unserer Welt eine bedrohliche weitere Dimension liegen musste. Nun gab es einen ersten Beweis für diese beunruhigende Theorie.