In lauen Sommernächten tauchen sie irgendwo in den Wäldern auf, tanzen in
flatternden Gewändern und vergnügen sich bei einem gewaltigen Bankett.
Von beeindruckender Schönheit sollen sie sein, so heisst es in den alten
Legenden; aber auch arrogant, hinterhältig und boshaft. Umgekehrt
allerdings hatten die Elfen auch keine besondere Sympathie für den
Menschen. Unsere Wälder waren zwar ein paar Jahrhundertelang ein beliebter
Picknickplatz des 'schönen Volkes', aber in der Regel hielten die Elfen
uns nur für 'hässliche, blöde Biomasse'; Ungeziefer, das bei Grillparties
im Freien nur stört. Die wenigen Begegnungen zwischen Elf und Mensch
endeten meist ziemlich unerfreulich - für den einen oder anderen.
Irgendwann jedenfalls suchten sich die Elfen einen anderen Ort für ihre
Sommerfeste - und zurück blieben nur Märchen und Erinnerungen an
furchtlose, tanzende Wesen, die nur vor Wasser und Metall Angst haben.
Was
wäre nun, wenn sich so ein Elf in unsere Zeit verirrt hätte? Ein einsames
Wesen aus einer anderen Welt, womöglich jahrzehntelang in einer häßlichen
Figur eingesperrt - jetzt auf die Hilfe der verhassten Biomasse 'Mensch'
angewiesen. Gewöhnliche Wissenschaftler würden die Finger von so einer
Geschichte lassen. Aber der Geheimbund der Auriga-Forscher besteht eben
auch nicht aus 'gewöhnlichen Wissenschaftlern'. Dr. Hallström, Asari
Hosoni, Sir Edmond Johns und Joanne LeBon kennen den Unterschied zwischen
'unglaublich' und 'unmöglich'. Und dass der charmante Franzose Phillipe
Gernier ein solcher Elf sein könnte, ist eben 'unglaublich', aber nicht
'unmöglich'. Das Forschungsschiff Juliette war vor der abgelegenen
Pazifik-Insel Rimatara vor Anker gegangen, und unsere Helden Paul E. Pop
und Rita Stefanidis bemerken als erste, dass der ewig sonnige, freundliche
Phillipe die gesamte Mannschaft manipulieren konnte. Jeder in seiner Nähe
begnügt sich ganz mit dem Dasein. Statt ihren dringenden Forschungen
nachzugehen, verbringen Wissenschaftler und Crew ihre Tage in der
Hängematte, feiern rauschende Feste und räkeln sich am Strand. Das ist
zwar ein durchaus angenehmer Lebensstil, aber er ist eben nur einer
ziemlich entschlossenen Gehirnwäsche zu verdanken. Außerdem scheint der
elfische Phillipe irgendeinem ungesunden Plan nachzugehen, und so
beschlossen Paul, Rita und Joanne LeBon im letzten Kapitel unseres
Reiseberichts, ihre Freunde und Kollegen wachzurütteln. Der Plan
allerdings fällt erstmal gründlich ins Wasser: Ihr Schlauchboot kentert,
und ihre benebelten Freunde springen heldenmütig ins Meer, um die drei zu
retten. Phillipe hatte schließlich immer wieder von großen Haien gewarnt,
die die Lagune vor der Insel unsicher machen.