Im Herbst 1929 - kurz vor dem großen, folgenschweren Börsenkrach von
New York - war Paul E. Pop in Berlin gelandet, um dort - in dieser
überhitzten, spannungsgeladenen Metropole - seinen alten Freund,
Professor Jacques Flostre aufzuspüren, der ebenfalls in die
Vergangenheit gereist war, um einen fatalen Fehler auszubügeln, den
einer seiner Vorläufer begangen hatte. Damals hatte sich nämlich ein
Mitglied der uralten Auriga-Gruppe weit zum Fenster hinausgelehnt.
Eigentlich sind die Auriga-Leute nur Beobachter. Seit den Zeiten der
äyptischen Pharaonen - womöglich noch länger - kennen sie das Geheimnis
der Reise quer durch Raum und Zeit. Sie wissen, dass es 62 Portale gibt,
durch die man unsere Welt verlassen und jedes beliebige Parallel-
Universum und auch jeden Punkt in der Vergangenheit erreichen kann.
Dahinter steckt keine Zauberei, sondern reine Physik - und in den 20er
Jahren wurden auf diesem Gebiet dermaßen viele Entdeckungen gemacht,
dass ein damaliges Auriga-Mitglied tatsächlich glaubte, dass unsere
Menschheit kurz vor dem Durchbruch stehen würde. So erhielt denn
ausgerechnet Ernst-Ludwig Schmitt, ein dubioser Physiker und Okkultist
die entscheidenden Tipps und hätte fast die Entdckung des Jahrtausends
gemacht, wenn nicht Professor Flostre dazwischen gegangen wäre - so
zumindest stand es in einigen Dokumenten, die dem alten Forscher in
unserer Zeit in die Hände gefallen waren. Und so trat er pflichtbewusst
die Reise in die Vergangenheit an, um diese Prophezeiung zu erfüllen.
Aber Flostre kehrte nicht zurück - nicht nach einem Monat, und auch
nicht nach zweieinhalb Jahren.
Deshalb ließ sich denn unser “Mann aus dem Jenseits” zu
dieser merkwürdigen Reise in seine alte Heimatstadt überreden - ein
einigermaßen improvisiertes Unterfangen, denn Paul war keineswegs auf
das vorbereitet, was ihn in Berlin erwartete. Schon wenige Stunden nach
seiner Ankunft in der Stadt wurde er ausgeraubt und schwer verletzt, und
wäre da nicht Karlotta gewesen, ein junges Dienstmädchen aus dem
Neuköllner Kiez, dann wäre dieser Ausflug in die Vergangenheit wohl
seine letzte Reise gewesen. In ihrer dunklen Hinterhofwohnung pflegte
sie unseren Helden gesund, und der konnte sich nur revanchieren, indem
er die letzte Goldmünze versetzte, die ihm geblieben war. Damit blieb
Paul keine Wahl Er musste einfach seinen Freund Flostre aufspüren -
ohne den Professor würde er kaum in die Gegenwart zurückkehren können,
und schon nach kurzer Zeit hatte er wenigstens eine erste Spur: Paul
hatte den geheimnisvollen Forscher Schmitt entdeckt, oder zumindest
dessen noble Villa am Berliner Grundewald. Vorgelassen wurde unser -
ziemlich schäbig aussehender Globetrotter allerdings noch lange nicht.