Im Nachhinein wurden die Zwanziger Jahre gern als “golden”
verklärt, selbst wenn das höchstens auf drei oder vier Jahre zutreffen
mag. Aber es war schon eine Zeit in der ein paar bahnbrechende
wissenschaftliche Entdeckungen gemacht wurden; eine Ära in der etliche
Grundsteine der modernen Wissenschaft gelegt wurden. Und etliche der
brillantesten Forscher kamen nun mal aus Deutschland. Nicht dazu gehörte
allerdings Ernst Ludwig Schmitt; er war nichts weiter als ein
Trittbrettfahrer, der auf den Erkenntnissen anderer seine eigenen wirren
Theorien entwickelte; immer vermengt mit einer ordentlichen Portion
Okkultismus und einem guten Gespür für plakative Thesen.
Dennoch stand dieser Berliner Allround-Forscher 1929 kurz vor einem
spektakulären Durchbruch: Es wäre ihm nämlich fast gelungen, das
Geheimnis der Globalen Rutschbahn zu lüften - und damit den Durchbruch
in andere Dimensionen von Raum und Zeit zu ermöglichen. Das verdankte
Schmitt jedoch nicht etwa eigenen Forschungen, sondern nur einer
Verkettung unglücklicher Zufälle, einer gehörigen Portion Opportunismus
und einer durchaus kriminellen Energie. Kurzum: Er durfte diese
Entdeckung gar nicht machen; die Folgen wären unabsehbar gewesen; und so
machte sich der alte Professor Flostre auf, um die unglücklichen
Entwicklungen in der Vergangenheit zu verhindern.
Aber Flostre scheiterte offenbar an dieser Aufgabe; er kehrte einfach
nicht wieder zurück. Und so startete - zweieinhalb Jahre später - sein
guter Freund und Schüler Paul E. Pop zu einer weiteren Zeitreise, um den
Professor aufzuspüren und um nötigenfalls dafür zu sorgen, dass die
Vergangenheit genau so blieb, wie wir sie kennen. Aber auch unser
“Mann aus dem Jenseits” hatte - im Herbst 1929 - seine
Probleme, und er wäre schon auf den ersten paar Metern seiner Mission
gescheitert, wenn er nicht ein paar gute, zuverlässige Freunde gefunden
hätte.
Das Dienstmädchen Karlotta rettete ihn, als er kurz nach seiner Ankunft
überfallen und schwer verletzt worden war. Der schwergewichtige
Kohlenhändler Kurt nahm ihn in seinen Freundeskreis auf; und der
notorische Tüftler, Spieler und Gelegenheitsarbeiter Arthur Müller lieh
unserem Helden das Geld, das er dringend benötigte, um sich - als
englischer Gentlemen - in den feinen Kreisen einzuschleichen, zu denen
Ernst-Ludwig Schmitt gehörte. In einer herrschaftlichen Villa im Nobel-
Bezirk Grunewald lernte Paul E. Pop endlich seinen Gegenspieler kennen -
den Mann, der ein unglaubliches Kopfgeld auf Professor Flostre
ausgesetzt hatte, das möglicherweise jedoch nur ein Köder war, um einem
weiteren Zeitreisenden eine hinterhältige Falle zu stellen.