Seriöse Experten temporaler Phänomene - allen voran natürlich Professor
Jacques Flostre - würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn
man ihnen erzählen würden, was Paul E. Pop da angestellt hatte: Er war
in die eigene Vergangenheit gereist - in seine Heimatstadt Berlin, ins
Krisenjahr 1929 und hatte sich dabei mit seinem eigenen Großvater
angefreundet. Schlimmer noch: Er hatte Opa Arthur vor dem New Yorker
Börsenkrach gewarnt und damit riskiert, dass Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft auf eine Art und Weise durcheinander geschüttelt wurden, die
alles in Frage stellen konnten. Man kennt ja diese Zeitreisegeschichten:
Da fährt man einmal ins mittlere Karbon, schlägt dabei eine unschuldige
Mücke tot und sorgt damit - unbeabsichtigt - dafür, dass sich die
Dinosaurier nicht richtig entwickeln können. Und wenn man dann in die
veränderte Gegenwart zurückkehrt, muss man erschrocken feststellen, dass
die Erde von ebenso intelligenten wie gefräßigen Säbelzahntigern
bevölkert wird und man selber gar nicht existiert.
Immerhin kann man Paul E. Pop natürlich zu Gute halten, dass er aus
durchaus ehrenwerten Motiven handelte: Nicht aus Neugier war er in die
“Roaring Twenties” gereist, sondern um seinen alten Freund
Flostre aufzuspüren, der in dieser Epoche verschütt gegangen war. Und
nicht aus Eigennutz hatte er seinem Opa den Tip mit dem Börsenkrach
gegeben, sondern aus Dankbarkeit, denn Arthur Müller hatte sich wirklich
tapfer für seinen Enkel eingesetzt und ihm am Ende ziemlich edelmütig
geholfen, die Fähre nach England zu erreichen, um über das dortige
Zeittor zurück in die angestammte Gegenwart zu gelangen.
Professor Flostre war gerettet - befand sich allerdings in einem
bejammernswerten Zustand. Bei seinem Versuch, die Kontinuität der Zeit
zu erhalten, war der alte Herr in die Klauen eines ehrgeizigen und
gefährlichen Wissenschaftlers gelangt. Und der hatte Flostre so lange
mit Medikamenten, Hypnose und Folter auf die lange Bank gespannt, bis
der Forscher nur noch ein Schatten seiner selbst war. Im Klartext: Paul
reiste mit einem gebrechlichen Zombie auf die britischen Inseln und
hatte dort noch einige Hürden zu überwinden, um das versteckte
Rutschbahntor auf der Isle of Skye zu erreichen, das ihn und den
Professor zurück in unsere Zeit bringen sollte. Selbst eine ausgedehnte
Ruhepause im alten berlin hatte nichts genutzt: Der Professor starrte
nur glasige Löcher in die Luft und brabbelte zusammenhangloses Zeug.
Erst die stürmische Überfahrt auf der Nordsee brachte ihn zu dem - in
jeder Hinsicht verständlichen - Satz “Mir ist schlecht!” Und
wenigstens einen Moment lang flackerte das verdunkelte Bewusstsein des
großen Wissenschaftlers wieder auf. Paul allerdings brauchte Flostres
ganzen Verstand, um seine letzte Etappe zu meistern.