Es gibt eine ganze Menge Leute, die würden einiges dafür geben, einmal
in die Vergangenheit zu reisen, um herauszufinden, wie es wirklich war,
damals - zum Beispiel 1929, im Jahr der großen Weltwirtschaftskrise.
Unser Held Paul E. Pop allerdings sieht das ganz anders: Wenn es nicht
darum gegangen wäre, seinen verschollenenen alten Freund Professor
Flostre aufzuspüren, dann hätte er sich nie und nimmer in das
dimensionslose Nirvana der globalen Rutschbahn gestürzt - ein Netzwerk,
das eben auch Reisen in die Vergangenheit möglich macht.
Vor über zweieinhalb Jahren war der große Wissenschaftler aufgebrochen,
um einen schweren Fehler auszubügeln, der damals fast passiert wäre: Ein
ehrgeiziger und einigermaßen dubioser Forscher war Ende der 20er Jahre
drauf und dran gewesen, das endlose Labyrinth zu entdecken, mit dem
Reisen quer über unseren Planeten, aber durch in parallele Welten und
andere Zeiten möglich sind. Allerdings war dieser Ernst-Ludwig Schmitt
nicht aus eigenen Stücken auf die Existenz dieses Netzwerks gestoßen.
Vielmehr hatte er ein paar entscheidende Tipps von einem “der Wissenden”
erhalten, von einem Mitglied der Auriga-Gruppe, die eigentlich dafür
sorgen sollte, dass die Menschheit selber - ohne fremde Hilfe -
irgendwann einmal dieses wunderbare Reisesystems entdecken kann. Erst in
jüngster Zeit war Flostre über einige Aufzeichnungen gestolpert, in
denen die beunruhigen Vorgänge des Jahres 1929 beschrieben worden waren,
und diesen Texten hatte er entnommen, dass er selber damals verhindert
hatte, dass das Auriga-Wissen missbraucht werden konnte. So war er denn
noch einmal aufgebrauchen, um diese Prohezeiung einzulösen - aber er war
nie zurückgekehrt.
Zweieinhalb Jahre später machte sich denn “unser Mann aus dem Jenseits”
auf, seinen alten Freund aufzuspüren. Im letzten Abschnitt seines
Reiseberichts hatte Paul das Jahr 1929 in Ägypten betreten und hatte
doch einige Probleme, sich in dieser Zeit zurechtzufinden. Um genau zu
sein: Er hatte die Deutsche Bürokratie gründlich unterschätzt. Zwar
erhielt er - in der Botschaft in Kairo - ein provisorisches
Ausweispapier. Um einen amtlichen Reisepass zu bekommen sollte jedoch
das Melderegister in Berlin bemüht werden - und dort würde man schnell
darüber stolpern, dass es einen “Paul Eduard Poplinski” noch gar nicht
gab. So musste er dann eben - kurzentschlossen - die “Flucht nach vorn”
antreten. Für eine astronomische Summe sicherte er sich einen Sitzplatz
auf dem erstbesten Flug, der ihn nach Rom bringen sollte; von dort aus
wollte er sich, mit seinen Behelfspapieren irgendwie nach Deutschland
durchschlagen. Er musste einfach schneller sein, als der Amtsschimmel.