Fast so ein bisschen heldenhaft hatte sich Paul E. Pop zu
einem neuen Abenteuer aufgemacht - und prompt ging alles daneben. Er
hatte sich aus der Ruhe seiner beschaulichen Strandkneipe auf Tobago
reißen lassen, weil sein guter, alter Freund Professor
Flostre verschollen war - und zwar seit immerhin schon zweieinhalb
Jahren. Damals war der alte Herr aufgebrochen, um eine ziemliche Scharte
auszuwetzen, die vor mehr als 70 Jahren fast zu einer ganz
verhängnisvollen Entwicklung geführt hätte. Damals nämlich stand der
ehrgeizige deutsche Forscher Ernst-Ludwig Schmitt kurz davor, die
“globale Rutschbahn” zu entdecken - ein endloses Labyrinth, jenseits
unserer gewohnten Dimensionen, mit dem man nicht nur - ohne jede
Verzögerung - quer über unseren Globus reisen, sondern auch
Parallelwelten und - schlimmer noch - die Vergangenheit erreichen kann.
Schmitt, der als Physiker vermutlich gar nicht so brillant war, hatte
ein paar Tipps von einem der “Eingeweihten” erhalten, einem damaligen
Mitglied der Auriga-Gruppe, die schon seit Jahrtausenden
das Geheimnis dieses Reisesystems hütet. Und es wäre nicht auszudenken,
wie sich die Geschichte entwickelt hätte, wenn das alte Wissen
ausgerechnet 1929, ausgerechnet in Berlin aufgetaucht wäre. Diese
unheilvolle Indiskretion seines Kollegen wollte Flostre ungeschehen
machen - allerdings lief dabei etwas schief: Flostre kehrt nicht von
dieser Mission zurück, und so folgte ihm - trotz größter Bedenken -
unser “Mann aus dem Jenseits”.
Anfang September 1929 landete Paul in Ägypten - und auf den ersten paar
Kilometern schlug er sich noch recht wacker. Es gelang ihm, einen
behelfsmäßigen Pass abzugreifen - und damit reiste er dann - über
mehrere Zwischenstationen nach Berlin, in seine alte Heimatstadt. Mit
mehr Glück als Verstand passierte er sogar noch die Einreisekontrollen,
aber dann war Schluss mit lustig. Irgendwo auf dieser Reise hatte sich
unser Held einen von diesen fiesen, kleinen Viren eingefangen, die einen
innerhalb kürzester Zeit schachmatt setzen können. Paul hatte Fieber,
als er auf dem Tempelhofer Flughafen landete und er war nicht so recht
Herr seiner Sinne, als er den verwirrten Plan fasste, seine eigenen
Großeltern zu besuchen, die im tiefsten Berliner Kiez wohnen sollten.
Aus der zeitverdrehten Familienfeier wurde allerdings nichts, denn jede
Frage nach einem Ehepaar Poplinski führte nur zu flapsigen Bemerkungen
oder misstrauischem Achselzucken. Und so wollte sich unser Held mit
Schüttelfrost und seinem verwirrten Verstand gerade zur nächsten U-
Bahnstation schleppen, als drei Kerle ihn angriffen: Sein Koffer, sein
Mantel, seine Schuhe, sein Geld: Alles war futsch - und obendrein wurde
er noch brutal zusammengeschlagen und blieb bewusstlos und fiebernd
unter ein Gebüsch liegen...