Wer mit der Zeit herumpfuscht, ist hinterher selber Schuld - und das
bekam Paul E. Pop ziemlich schmerzhaft zu spüren, als er - zusammen mit
seinem alten Freund Jacques Flostre - nach Tobago zurückkehrte. Obwohl
er satte drei Monate unterwegs gewesen war, kam nur vier Tage nach
seiner Abreise schon wieder an. Möglich war das - durch die Eigenart der
Globalen Rutschbahn: Mit diesem merkwürdigen Raum-Zeit-Reisesystem kann
man die Gegenwart durchaus mal anhalten. Und Paul hatte sich das alles
ja auch so schön zurechtgelegt: Statt in Echtzeit kurz vor Weihnachten
mitten in die hektische Phase der karibischen Hochsaison zu stolpern,
wollte er viel lieber noch ein paar ruhige Wochen, mit Rita und mit
seinem alten Freund Flostre verbringen, den er ja nun wirklich lange
nicht gesehen hatte.
Aber das hatte Rita natürlich nicht ahnen können. Stattdessen hatte sie
- gleich nach Pauls Aufbruch - Kontakt zu ihrer besten Freundin Irina
aufgenommen, und die stand nun auch auf der Matte - mitsamt ihrer
ziemlich schlecht gelaunten 14jährigen Tochter Thalasia. Das war - um's
ganz vorsichtig auszudrücken - ein Problem: Im Old Pirate's Inn gibt es
nämlich nur ein Gästezimmer, und weder Paul noch Rita hätten es
zugelassen, dass ihre jeweils besten Freunde in einem Hotel einquartiert
würden. So räumten sie denn freiwillig ihr eigenes, geräumiges
Schlafzimmer unter dem Dach der lauschigen Strandkneipe und bauten sich
alte Feldbetten, neben der Bar auf. Das wäre überhaupt kein Problem, so
log Paul. Das hätten sie schon oft genug gemacht.
In Wirklichkeit war sein Zähneknirschen schon am ersten Abend dieser
neuen Geschichte kaum zu überhören. Er hatte sich alles ganz anders
vorgestellt und fühlte sich einigermaßen auf den Schlips getreten, weil
er nicht einmal dazu kam, sein ganzes, zurückliegendes Abenteuer zu
erzählen. Und es sah auch nicht so aus, als ob er Irina und Thalasia in
sein Herz schließen würde, denn er sprach nicht genug Griechisch und
Ritas beste Freundin nicht genug englisch, um irgendeine Konversation
auf die Beine zu stellen. Stattdessen schnappte er nur zusammenhanglose
Wortfetzen auf, wenn Rita und Irina sich aufgeregt unterhielten, und er
hörte dabei jede Menge Kichern - und so etwas kann ein wenig zermürbend
sein. Schon am ersten Abend nach seiner Rückkehr fragte Paul Rita leise,
wie lange die Besucherinnen eigentlich vorhätten, zu bleiben. Aber statt
einer Antwort erhielt er nur ein vorwurfsvolles Seufzen von Rita, das in
seinen Ohren geradezu bedrohlich klang.