Normalerweise ist Paul E. Pops alter Freund Jacques Flostre
absolut unerschütterlich: Selbst in den haarsträubendsten Momenten ihrer
gemeinsamen Abenteuer hatte er einen kühlen Kopf behalten und notfalls
noch einen trockenen Witz gerissen. Aber dieses mal schien er ernsthaft
beunruhigt und entwickelte eine fast ungesunde Nervosität. Auslöser der
ganzen Ereignisse war anscheinend Irina, Ritas beste Freundin aus alten
Zeiten in Saloniki, die zusammen mit ihrer 14jährigen Tochter zum ersten
mal nach Tobago geflogen war. Schon kurz nach ihrer Ankunft stand für
Thalasia fest: Sie wollte Tauchen lernen und dann die versunkene Stadt
finden - eine haarsträubende Märchengeschichte, mit der etliche Fischer
zahlungswillige Touristen zu “Sunset-Cruises” auf ihre
Schiffe lockten. Aber offenbar gab es tatsächlich etwas vollkommen
unerklärliches vor den berühmten Stränden des Pidgeon Point.
Bei ihrem zweiten gemeinsamen Tauchausflug entdeckten Rita, Paul und
Thalasia einen großen schnurgeraden Tunnel, der mitten in die riesigen
Korallenblöcke führte. An seinem Ende befand sich eine bodenlose Höhle,
in der etliche Riffhaie gelassen ihre Runden drehten. Und darüber - in
einer merkwürdigen Luftblase - stolperten sie in eine geräumige, ovale
Halle, deren Sinn und Zweck absolut unerklärlich waren. Aus einer Art
Beton gab es dort Würfel und Mauern, Podeste und Paneele, die keinen
erkennbaren Zweck hatten. Ihre Beschreibung reichte jedenfalls aus, um
Professor Flostre in helle Aufregung zu versetzen. Unmittelbar nach
diesem verhängnisvollen Tauchgang besorgte sich der alte Herr das beste
Notebook, das sich in Tobago auftreiben ließ, ein Handy, einen Drucker
und jede Menge Stoffbahnen und Plastikfolie.
Paul selbst musste mithelfen, als der Professor die lauschige kleine
Plattform - über der Lagune vor dem Old Pirate's Inn - in ein
kunterbuntes und vor neugierigen Blicken geschütztes Behelfsbüro
verwandelte. Nicht einmal seinem alten Freund Paul wollte er verraten,
was ihn so beunruhigte. “Wir werden großen Ärger kriegen!”
war eine seiner erhellendsten Bemerkungen. Ansonsten hüllte er sich in
Schweigen und legte seine Stirn in tiefe Sorgenfalten. Paul und Rita
spekulierten derweil munter über die rätselhafte Halle unter den
Korallenriffen, und immerhin eine wilde Theorie kristallisierte sich
dabei heraus: Die geheimnisvolle Anlage vor ihrer Haustür könnte ein
Portal sein, das in andere Zeiten führen sollte. Geometrische Formen -
so hatte unser Held schon mehrfach erleben können - sind in der Lage,
das Gefüge unserer Dimensionen aufzulösen - und Quader, Pyramiden und
seltsame Winkel hatte es in dieser düsteren Halle mehr als genug
gegeben. Und wenigstens das konnte Professor Flostre besttätigen: Jemand
hatte versucht, eine Zeitmaschine zu bauen.