Wo wäre Paul E. Pop ohne seine Freundin Rita Stefanidis? Im Falle
unserer aktuellen Geschichte wäre er vermutlich immer noch ein
Gefangener des “Freundeskreises der unabhängigen Erforschung der
Frühzeit”, der im hintersten, entlegensten Winkel des Kongo eine
geradezu unglaubliche Ausgrabung begonnen hatte.
Vor mehr als zehntausend Jahren - so behauptete dieser Verein - wäre
dort im Berandjoko-Tal die letzte Bastion einer uralten, nicht-
menschlichen Zivilisation zerstört worden. Und irgendetwas Wahres
scheint tatsächlich an dieser Theorie zu sein. Was Paul und Rita bei
ihrer heimlichen Erkundung des großen Dschungel-Camps entdeckten, war
einigermaßen beunruhigend. Da gab es “Gardiens”, bis zu zehn
Meter lange Wurmwesen, die scheinbar den eigentlichen Fundort bewachten,
und die sich in rasender Geschwindigkeit durch ein Netz von engen Röhren
bewegen konnten. Dann war da die sogenannte “Erste Kammer” -
ein riesiger, unterirdischer Saal, in dessen Mitte sich ein steiles
Podest erhob, auf dem ein riesiger, steinerner Kasten stand, der mit
merkwürdigen Knochen unbekannter Tiere gefüllt war.
Vermutlich waren in dieser Kammer auch noch andere Dinge entdeckt und
vom “Freundeskreis” geborgen worden. Den Mitgliedern dieser
Organisation ging es jedoch nicht um archäologische Erkenntnisse,
sondern vielmehr um irgendwelche Technologien, die sie in der
unterirdischen Anlage zu finden hofften. Deswegen auch war die gesamte
Berandjoko-Expedition unter strengster Geheimhaltung durchgeführt
worden. Gleich in mehreren zentralafrikanischen Staaten wurden die
Dienststellen mit großzügigen Bestechungsgeldern ausgehebelt; unliebsame
Mitwisser zog man diskret aus dem Verkehr , und selbst die einheimischen
Hilfskräfte wurden - nach der Entdeckung der “Ersten Kammer”
- wie Gefangene behandelt.
Paul E. Pop ging es nicht viel besser: Nachdem er dem Wachpersonal des
Dschungelcamps praktisch in die Arme gelaufen war, bekam er die brutale
Skrupellosigkeit des Expeditionsleiters Thierry zu spüren, und wäre Rita
nicht gewesen, dann müssten wir wahrscheinlich auf die wöchentlichen
Reiseberichte unseres Helden verzichten. Aber sie befand sich noch in
Freiheit, sorgte - wie eine Furie - mit Brandsätzen für ein gehöriges
Chaos, befreite die schwarzen Zwangsarbeiter der Grabungsstätte, und mit
der Hilfe des kongolesischen Bergwerks-Fachmanns Marcel konnte auch
“unser Mann aus dem Jenseits” entkommen. Allerdings hatten
sie nur einen hauchdünnen Vorsprung, als sie mit einem gestohlenen
Geländewagen über eine vernachlässigte Piste durch den Urwald
flüchteten. Und ihre nächtliche Fahrt endete schließlich an einem
umgestürzten Baum, der jedes Weiterkommen unmöglich machte.