Was es auch ist, das sich unter den Hügeln des Berandjoko-Tales
verbirgt: Man sollte seine Ruhe besser nicht stören. Das hatte der
Völkerkundler Dr. Josef Wiesli behauptet, nachdem ein unerklärlicher,
düsterer Zwischenfall rund 80 Mitglieder einer Expedition in den
Wahnsinn getrieben hatte. Ein geheimniskrämischer “Freundeskreis
zur Unabhängigen Erforschung der Frühzeit” war den alten Legenden
und Gerüchten auf die Spur gegangen, nach denen in dem abgelegenen Tal
im Kongo-Becken die letzte Stadt eines rätselhaften, alten Volkes
zerstört worden wäre. Und tatsächlich waren diese - gut organisierten -
Grabräuber schon nach kurzer Zeit fündig geworden: In einem Netzwerk
kreisrunder Tunnel leben immer noch die Gardiens, gefährliche,
wurmähnliche Lebewesen, die das eigentliche Geheimnis unter den grünen
Hügeln anscheinend immer noch bewachen.
Der Freundeskreis öffnete auch die “Erste Kammer”, ein
unzweideutiger Beweis, dass die “Großen Alten”, das Volk der
Dschannai, tatsächlich existiert haben musste, und damit wuchsen auch
die Hoffnungen, weiter unten - in der Tiefe - die Überreste sagenhafter
und bahnbrechender Technologien zu finden. Dann jedoch ereignete sich
eine grauenhafte Katastrophe, die die über 80 Expeditionsteilnehmer in
einen dumpfen, aphatischen Dämmerzustand fallen ließ. Wie Zombies
schlichen sie durch das totenstille Lager; nur gelegentlich versammelten
sie sich zu kurzen, erschreckenden Ausbrüchen von Hass und Gewalt. Das
bekamen auch Paul E. Pop und Rita Stafanidis zu spüren, die eher
zufällig in die Berandjoko-Affäre gestolpert waren - sowie ihr
kongolesischer Begleiter Marcel - und eben Dr. Wiesli und sein Assistent
Keke, die die einzigen waren, die das Unglück an der Grabungsstätte mit
halbwegs klarem Kopf überstanden hatten.
Das Vernünftigste wäre es - so behauptete der Schweizer Forscher - die
ganzen Schächte und Stollen zu sprengen, die der Freundeskreis angelegt
hatte, und zwar so gründlich, dass keine weitere Expedition mehr den
düsteren Spuren aus der Vorzeit nachgehen wüdre. Aber dann, als die
Sprengladungen in den unheimlichen Tunneln befestigt waren, war
ausgerechnet Dr. Wiesli derjenige, der sich nicht an diese Vorgaben
halten konnte. Von wissenschaftlicher Neugier getrieben, wagte er sich
in die Tunnel, die noch tiefer hinunter führten. Und Paul und Rita, die
ihn zurückholen wollten, fanden sich in einer unterirdischen
Alptraumstadt wieder. Und was auch immer dort - in Zyklopischen Hallen
und Gängen - schlief: Sie hatten es geweckt: Eine Säule aus grünlichem
Licht schoss aus der Tiefe; im silbrigen Nebel eines unterirdischen
Amphiteaters tauchten seltsame Gestalten auf, und Paul ahnte plötzlich,
was die Expeditionsteilnehmer in den Wahnsinn getrieben haben konnte.