Fünfzehn Jahre “Pops Tönende Wunderwelt”. Es ist schon
einigermaßen erstaunlich, was diese Sendung so alles auf dem Buckel
hat. Und ausgerechnet jetzt hätte es uns passieren können, dass wir
ganz ohne einen Reisebericht von der Wunderwelt Paul E.
Pop dastehen könnten, denn aus Tobago -
aus dem Old Pirate's Inn - gab es
praktisch nichts Neues - zumindest nichts, was irgendwie in die
Kategorie “Abenteuer” passen würde. Aber so ein runder
Geburtstag verlangt womöglich auch nach ganz besonderen Maßnahmen. Und
natürlich haben wir in den letzten Wochen ein paar mal ausgiebig
telefoniert - Paul E. Pop und ich - und lange überlegt, was denn nun
eigentlich zu diesem Anlaß etwas “Angemessenes”, etwas
“Besonderes” sein könnte - und dabei haben auch wir uns
die Frage gestellt: “Wie ging das eigentlich los” -
damals, 1987, als aus Pauls Briefen zum ersten mal eine
“Wunderwelt” wurde. Dabei dämmerte immer wieder eine
Überschrift durch die Telefonleitung:
“Die Flöte der Bärenreiter” - das allererste Abenteuer,
das zu einer Paul-E.Pop-Geschichte fürs Radio wurde.
Das war zwar nicht wirklich vor 15 Jahren. In den allerersten Wochen
und Monaten mit dieser Sendung schickte uns der “Mann aus dem
Jenseits” zwar auch schon regelmäßig seine Briefe. Aber das
waren eher kurze, kleine Kommentare - zu diesem und zu jenem; und oft
genug war es gehöriger Blödsinn, wild erstunken und erlogen - und
heute nicht mehr wirklich der Rede wert. Aber dann, im Frühjahr 1988
begannen die merkwürdigen Verwicklungen, die zu Pauls erstem
Radioabenteuer führten, und die es schließlich auch nötig machten,
dass ich hinauf, in den höheren Norden reiste. So kam es denn, dass
ich damals selbst versucht habe, diese ganze Geschichte aufzuschreiben
und für's Radio genießbar zu machen.
Aber wie hat Paul diese ganze Geschichte erlebt? Und genau das soll
gelüftet werden: Ich hab ihn mit Engelszungen angefleht, die ganze
Geschichte noch einmal zu schildern - so wie er sie damals, vor
vierzehneinhalb Jahren erlebt hat. Und nach vielem “Wenn und
Aber” hat er dann eingewilligt - und die ganze Sache
aufgeschrieben. Und um es denn rund zu machen, finden meine alten
Aufzeichnungen da auch noch ihren Platz, denn ein bißchen stolz bin
ich schon, dass ich auch eine nicht ganz unwichtige Rolle in dieser
Geschichte spielen und mit dazu beitragen durfte, dass die Dinge ins
Rollen kamen. Deswegen jedenfalls gibt es in den nächsten Wochen -
einen eigentlich alten Hut, aber doch ganz neu - und etwas anders
erzählt: Sozusagen den “2002er Remix” von Pauls
allererstem Radio-Abenteuer: Die Flöte der Bärenreiter - aus der
anderen Perspektive.