Normalerweise gibt's in Pops Tönender Wunderwelt immer absolut frische und aktuellen Reiseberichte des Paul E. Pop zu hören. Aber momentan reist er gar nicht und erlebt auch nichts Aufregenderes, als den ganz normalen Alltag von Charlotteville. Aber der “Mann aus dem Jenseits” schreibt dennoch: Noch einmal hat er für uns zu Papier gebracht, wie alles anfing, vor 14/15 Jahren - als aus einem etwas großmäuligen Reisenden ein wirklicher Abenteurer wurde. Bis zu diesem denkwürdigen Sommer 1988 hatte Paul E. Pop seine haarsträubenden Geschichten immer nur in seinem Kopf erlebt. Aber dann begannen sich die Ereignisse zu überschlagen: Ausgerechnet da, wo sich die Polarfüchse gute Nacht sagen - in der Einsamkeit Lapplands-, war unser Held über ein scheinbar harmloses Märchen gestolpert.
“Das Volk der wilden und fröhlichen Bärenreiter,” so hatte er amüsiert im Schein einer Petroleumlampe gelesen, hätte einst ein wundersames Instrument besessen, mit dessen Tönen man selbst die wilden Bären des Nordens in friedfertige, hilfsbereite Wesen verwandeln konnte. Aber je länger er sich mit dieser Legende beschäftigte, desto mehr erstaunliche Entdeckungen machte er. Tatsächlich hatten einmal die alten Griechen eine ziemlich bedrohliche Posaune in den hohen Norden verfrachtet - ein Instrument, das sie unbedingt loswerden wollten, weil es in ihrem Land schon sehr viel Unheil angerichtet hatte. Tatsächlich hatte ein finnischer Antiquitätenhändler ein scheinbar historisches Horn am Polarkreis entdeckt und an einen Wuppertaler Anwalt verkauft. Tatsächlich war den Amerikanern ein ganz ähnliches, wenn auch defektes Gerät in die Hände gefallen.
Und als ich dann - sozusagen als Pauls “Dr. Watson” - nach Athen geschickt worden war, musste ich erfahren, dass es sich da womöglich um eine der legendären “Posaunen von Jericho” gehandelt haben musste. In der griechischen Hauptstadt kreuzten sich unsere Wege dann noch einmal, und Paul, der ewige Partyreisende und Maulheld hatte sich deutlich verändert. Zum ersten steckte er in einer rätselhaften Affäre, die ganz handfest und nicht-gerade ungefährlich zu sein schien. Und mit ebenso viel Glück wie Verstand hatte er die richtigen Fäden aufgegriffen und die richtigen Fragen gestellt: Anscheinend gab es noch mindestens zwei der alten Instrumente: Das eine war in einem geheimen Depot der US-Army gelandet und war nur einmal, in einem Buch aus den Fünfziger Jahren über “Akustische Waffen” erwähnt worden. Das andere - die “Flöte der Bärenreiter” - war über besagten Wuppertaler Anwalt an einen steinreichen Kunstsammler in Saudi-Arabien verkauft worden. Und für Paul gab es damit kein Zurück mehr: Er flog - wenn auch mit weichen Knien - nach Riyadh.