3,2 Milliarden Dollar - eine ziemlich unvorstellbare Summe hat eine
obskure Timothy-Leary-Foundation für den Astronomen oder das Team
ausgelobt, das den Beweis erbringt, dass es da irgendwo im Weltraum
intelligentes Leben gibt. Kritiker behaupten: “Alles
Humbug!” Die seltsame Stiftung in Genf verfügt nicht angehend
über so viel Geld und war ohnehin felsenfest davon überzeugt, dass
niemand Funksignale oder sonstige Belege außerirdischer Zivilisationen
einfangen würde. Die gönnerhafte Ruhe des Vereins verwandelte sich
allerdings in ein hektisches Flügelschlagen, als vor zwei Jahren die
ersten Gerüchte auftauchten, dass ein kleines Objekt an den äußersten
Rändern unseres Sonnensystems merkwürdige Signale ausstrahlte. Nach
außen wurde abgewiegelt: Als “Beweis” konnten die vagen,
verstümmelten Töne wohl kaum gewertet werden. Aber insgeheim wurde
eine konspirative Forschergruppe - unter der Leitung des französischen
Astronomen Arnaud Jubert - zusammengestellt, die um jeden Preis
verhindern sollte, dass aus den Gerüchten eine Gewissheit wurde - und
dass die Leary Foundation zahlen musste.
Das zumindest sind die Schlüsse, die
Paul E. Pop und sein Begleiter Andreas Gottwald gezogen hatten,
nachdem sie einer Verschwörung am VLT - dem europäischen Hightech-
Observatorium in Chile - auf die Schliche gekommen waren. Andreas'
Vater - der renommierte Astronom Dr. Jiři Gottwald - war dort vor über
einem halben Jahr spurlos verschwunden, und unmittelbaren Kollegen,
angeführt von besagtem Dr. Jubert, hatten das stumpf ignoriert.
Auf der nächsten Station der Spurensuche von Paul und Andreas, in
Marseille - im Umfeld des Astrophysikalischen Institutes, wo der
merkwürdige Jubert vor seiner Berufung nach Chile tätig war - wurde
ein Attentat auf eine Astronomin verübt. Ein russischer
Wissenschaftler war dort - schon vor einiger Zeit - aus einem
Hafenbecken gefischt worden; und Juberts Freund und Anwalt war auch
unter recht mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.
Ein paar hundert Kilometer nördlich, in der Schweiz, am Sitz der
Leary Foundation - fühlte sich der alte Teilchen-Physiker Max
Breitmoser - verfolgt und bedroht, hatte seinen Job in den CERN-
Laboratorien quittiert und sich an einen unbekannten Ort im Berner
Oberland zurückgezogen. Er könnte ein wenig mehr über die seltsamen
Verwicklungen wissen, denen Paul und Andreas Gottwald auf der Spur
sind. Und so waren unsere beiden Detektive dann auf dem Weg in die
winterlichen Berge - mit einem Mietwagen, der - freundlich ausgedrückt
- gewisse Probleme mit Steigungen hatte.