Irgendwo in der Nähe von Satu Mare, im Nordwesten von Rumänien, liegt
das logistische und technische Hauptquartier der LearyCo - ein
krakenartiges, schattenhaftes Weltunternehmen, das sich darauf
spezialisiert hat, Erfindungen, Patente und Technologien
auszuspionieren und in Bargeld zu verwandeln. Der größte Teil dieses
Netzes liegt im Dunkel; nur die wenigsten Mitarbeiter wissen, wer bei
diesem Club wirklich die Fäden zieht. Gelegentlich allerdings ragt mal
eines der zahllosen Subunternehmen aus dem Nebel - so wie die Leary-
Foundation, eine Stiftung mit Sitz in Genf, die den sagenhaften Preis
von 3,2 Milliarden Dollar ausgelobt hat - für denjenigen
Wissenschaftler, dem es zuerst gelingt, Beweise für außerirdische
Intelligenz zu erbringen. Im festen Glauben, dass so etwas vollkommen
unmöglich wäre, diente diese Organisation jedoch nur als
Geldbeschaffungs- und Waschanlage für andere Zweige der LearyCo - bis
dann, vor über zwei Jahre eben doch Signale vom Rande unseres
Sonnensystems eingefangen wurden, die einfach 'sensationell' waren.
Ein stiller russischer Forscher hatte den Code geknackt, aber noch
bevor er mit seinen Ergebnissen an die Öffentlichkeit treten konnte,
wurde er umgebracht. Anderen, die von dieser Entdeckung erfahren
hatten, ging es nicht viel besser: Sie wurden kaltgestellt,
eingeschüchtert oder verschwanden ganz einfach - so wie Dr.
Jiři Gottwald, der nichtsahnend in das Forschungs-Team der
LearyCo geraten war, das alle verbliebenen Spuren der außerirdischen
Signale verwischen sollte.
Gottwalds Sohn Andreas allerdings ließ nicht locker: Er heuerte Paul
E. Pop persönlich an, und gemeinsam deckten sie Schritt für Schritt
das ganze schaurige Komplott auf. Aber natürlich waren die beiden
Amateurdetektive ihrem gut organisierten Gegner kaum gewachsen. Am
VLT-Observatorium in Chile konnten die beiden noch den skrupellosen
Dr. Jubert und seine Gruppe in die Enge treiben. In der Höhle des
Löwen jedoch - am LearyCo-Zentrum in Rumänien - hielten die beiden
keine 24 Stunden durch: Sie wurden - kurz vor Weihnachten - gefangen
genommen und verbrachten mehrere Tage hungrig, durstig und frierend in
einem winzigen Kellergefängnis. Und fast schien es, als würde Arnaud
Jubert Recht behalten. Die qualvolle Gefangenschaft drohte sie zu
zermürben, und es schien nur eine Frage der Zeit, bis Paul und Andreas
dem teuflischen Astronomen alle seine Fragen beantwortet hätten. Aber
das Blatt wendete sich - bei einem seltsamen Verhör, als Jubert
glaubte, unseren Helden mit hinterhältiger Rhetorik in die Enge
treiben zu können. Aber Paul konnte eben doch noch besser mit den
Worten jonglieren: Statt auszupacken säte er Zwietracht und Misstrauen
unter den LearyCo-Leuten.