Es ist immer das gleiche: Paul E. Pop
kehrt von einem dieser aufreibenden, stressigen Abenteuer zurück in
seine anheimelnde Strandkneipe, schwört sich (und uns), dass er sich
nie wieder in so eine Geschichte ziehen lassen will; schwelgt
genussvoll im langsamen Alltag von Charlotteville. Und dann - eines
schönes Abends - taucht so ein geheimnisvoller Gast im Old Pirate's
Inn auf, benimmt sich seltsam oder gar verdächtig, und kurze Zeit
später ist es vorbei mir der Ruhe: Paul bricht erneut auf - zu einer
Sache, die ganz harmlos zu sein scheint; die sich schnell und leicht
erledigen lässt, aber natürlich ist das nur der Anfang von einem
aufreibenden, stressigen Abenteuer.
Aber so ist das eben, wenn man die falschen Leute kennt und wenn man
sich 15 Jahre langen einen Namen als “reisender
Problemlöser” gemacht hat: So einem Ruf kann man einfach nicht
entkommen - und dieses mal war's der schwedische Zur Musikliste der
Wunderwelt Dr. Hallström, ein alter Freund des Hauses, der die Adresse
unseres Helden kurzerhand weitergereicht hat - an Dr. Andreas
Gottwald, den Sohn eines alten Studienkollegen. Und so stolperte denn
eben dieser aufgescheuchte Physiker in die berühmte Strandkneipe und
wollte Paul anheuern. Er wäre ihm als verschwiegener und begnadeter
Spurensucher empfohlen worden.
Und Gottwald Junior war wirklich verzweifelt: Seit fast einem halben
Jahr war sein Vater verschwunden - der nicht ganz unbekannte Astronom
Jiři Gottwald. Bis Mai hatte er noch in der europäischen
Südsternwarte, am VLT in Chile gearbeitet - und plötzlich schien er
wie vom Erdboden verschluckt. Seine Kollegen hatten nichts als
ausweichende, lächerliche oder glattweg erlogene Antworten für seinen
Sohn. Jiři Gottwald wäre einkaufen, abgereist oder versetzt worden,
hiess es. Am Ende konnte sich einer seiner Mitarbeiter überhaupt nicht
mehr daran erinnern, dass der alte Herr jemals am VLT gearbeitet
hatte. Und Paul hatte verständnisvoll genickt: Eine üble Geschichte
und unbedingt ein Fall für einen Detektiv.
Aber er ist ja nun mal kein Detektiv, sondern nur ein karibischer
Restaurantbesitzer, der seine Ruhe haben will. Aber da hatte er seine
Rechnung ohne Dr. Hallström gemacht. Da würde man ihn einmal um einen
Gefallen bitten, hatte der alte Schwede am Telefon gewettert, und
schon würde Paul E. Pop kneifen. Er wäre eben doch nur ein
unzuverlässiger Drückeberger, auf dessen Freundschaft man sich besser
nicht verlassen sollte. Und so kam es denn, wie's kommen musste. Paul
saß wieder einmal im Flugzeug, begleitet von dem unsäglichen Gottwald
Junior und war unterwegs nach Chile. Und egal, was er uns heute
schreiben mag: Der Mann aus dem Jenseits war zwar nicht ganz
freiwillig auf diese Reise gegangen, aber ein bisschen Neugier war
denn doch im Spiel.