15 Lichtjahre von unserer Erde entfernt liegt das kleine Sonnensystem
von Jiliwa: Von uns aus kaum zu sehen, denn es liegt genau hinter dem
hellen Doppelstern Sirius. Dennoch gibt es eine merkwürdige Brücke
zwischen unserer Welt und dem versteckten Jiliwa-Planeten. Paul E.
Pop, Charlie Stokes sowie Jiri und Andreas Gottwald bekamen das
jedenfalls ganz handfest zu spüren, als sie bei einer panischen Flucht
aus einem Laboratorium in den Karpathen in ein ominöses Kraftfeld
stolperten und wenige Augenblicke später in der menschenleeren,
fremden Sumpflandschaft eines mondlosen Planeten landeten.
Es dauerte Wochen, bis sich die Vier ein Floß gebaut hatte, mit dem
sie mehr von ihrer einsamen, verlassenen Umwelt erkunden konnte. Und
es dauerte Monate, bis sie - nach einer langen Reise - in einer der
letzten großen Städte des Planeten angelangt waren, wo man ihnen
vielleicht einen Tipp geben konnte, wie sie wieder in unsere Welt
zurückkehren könnten. Noch hatten sie diese Hoffnung nicht aufgegeben.
Jiliwa mochte zwar bisweilen fast paradiesisch erscheinen, aber der
dünn besiedelte Planet litt - seit etwa zweihundert Jahren - unter
einer bedrohlichen Heimsuchung, die seine ganze Zivilisation zu
zerstören drohte. Früher einmal friedliche, gutartige Schutzgeister
hatten sich in die Apari-Iwa verwandelt: Gedankenparasiten, die den
Menschen nachts ihre Träume stahlen - und damit ihre ganze Phantasie,
ihr Wissen und ihren Antrieb, sich um irgendetwas zu kümmern. Fünf bis
zehn Jahre dauerte es - und dann hatten sich aufgeweckte,
wissbegierige Kinder in apathische, desinteressierte Erwachsene
verwandelt.
Nur unter dem Schutz der Milawi - einiger weniger Traumhüter -
blieben die Einwohner des Planeten verschont, vor den Übergriffen der
nächtlichen Schmarotzer. Dabei war nicht einmal “Zauberei”
im Spiel: Die Traumhüter kannten einfach ein paar Dinge, die die
nächtlichen Parasiten verabscheuten. Allerdings waren Paul und seine
Begleiter doch einigermaßen verblüfft, als sie den Patron der Stadt
Jilisar kennenlernten: Der “kleine Ratgeber”, der in
Wirklichkeit hochgewachsen und hager war, hieß nämlich James Trewellyn
und stammte - genau wie sie - aus unserer Welt. Vor zwanzig Jahren
hatte es den Kundschafter ihrer Königlichen Majestät Victoria durch
ein ähnliches Loch nach Jiliwa verschlagen, und dort hatte er sich bis
an die Spitze der größten, freien Stadt emporgearbeitet. Anders als
unsere Helden dachte Trewellyn jedoch gar nicht an eine Rückkehr. Für
ihn war es die größte Herausforderung seines Lebens, die
geheimnisvolle Schwesterwelt von der Plage der Apari-Iwa zu befreien.
Und genau so ging es auch den anderen Menschen von der Erde, die er in
seinen Jahren auf Jiliwa kennengelernt hatte.